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Blanc de Noir edel & reich 2018

  • Ursula Angelrath, Twann; AOC Bielersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Pinot Noir (+ Diolinoir?)
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Recht dunkles Gelb mit Kupferschimmer. Druckvolle, etwas überschwängliche Nase. Unerwartet wuchtiger, mundfüllender Auftritt. Danach einige Firnnoten, Apfel- und immer deutlicher Birnenaromen, aber auch Anflüge von hellen roten Früchten. Gut stützende Säure, die aber keinen Gegenspieler findet und sich im nirgendwo verliert. Erstaunlich langer Abgang, erstaunlich fit.
  • Gesamturteil: Recht fit und doch ein Altweinerlebnis: 14/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Kupferrosa im Oeil-de-Perdrix-Stil. Fruchtig-ausladende Nase. Am Gaumen eine sehr knackig-wuchtige Säure, viel Power, Grip und eine beeindruckende Länge. Ein äusserst trocken und konsequent vinifizierter Wein.
  • Gesamturteil: Ein Powerwein fürs Apéro: 15,5/20
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Chardonnay Les Vignes de Madame 2022

  • Domaine de la Baume, Servian; Languedoc-Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Bezugsquelle: Boissons de Siebenthal Déjardin
  • Degustiert: 12/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Sattes Gelb mit leichtem Grünstich. Eher atypische Nase, mit Eisbonbons und Menthol. Auch am Gaumen recht schwer einzuordnen. Gelbfruchtig, dazu reife Melone mit etwas Honig. Von schlanker Statur. Gut strukturiert, einiges an Würznoten, sogar Lakritze, markante Säure, die dem Wein aber guttut.
  • Gesamturteil: Schlanker Chardonnay, eher im Spassbereich: 15,5/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Gelb mit grün-bräunlichem Schimmer. Exquisite, einladende Nase mit Honig- und Bananenaromatik und feiner Würze. Am Gaumen sehr stimmig: schlank, lebhaft-knackige Säure und eine beeindruckende Länge. Ein Chardonnay im Burgunder-Stil, der im Edelstahltank ausgebaut wurde.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis? Come on! 15,5/20
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Riesling Spätlese Gantenbein 2008

  • Weingut Gantenbein, Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 270.–
  • Degustiert: 1/2024, eingereicht von Mike Hählen
  • Freudiger: Dichtes Zitronengelb mit Goldreflexen. Betörende Nase mit klassischem Honigmelonenaprikosenmarzipankonfit und überdeutlicher Petrolnote. Herrlich kompakter Gaumen mit etwas gar dezenter Säure aber trotzdem guter Balance. Zunehmend der Eindruck von Quittenkompott, dazu Veloschlauch inklusive Vulkanisierflüssigkeit… Null Altersnoten, aber auch kein weiteres Entwicklungspotenzial erkennbar. Gute Länge.
  • Gesamturteil: Elegante Rieslinginterpretation: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Strohgelb. Feinfruchtige Nase mit exotischen Früchten und einer typischen Petrol- und Gumminote. Am Gaumen ein elegantes Süsse-Säure-Spiel und eine schöne Frische. Keinerlei Altersnoten. Generell etwas zurückhaltender als die bekannten Mosel-Vertreter dieser Traubensorte. Perfekt ausbalanciert und langanhaltend. Leider inzwischen ein sehr rarer Genuss, weil es seit 2012 keine restsüssen Gantenbein-Rieslinge mehr gibt. Entsprechend hoch sind die Preise.
  • Gesamturteil: Traumhafter Genusswein: 18,5/20
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Majori 2020

  • Azienda Bulichella, Suvereto; IGT Costa Toscana Rosso
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 2/2024
  • Freudiger: Sattes, kerniges Rubin. Zunächst leicht alkoholische Nase, etwas kräuterig, dann zunehmend dunkelfruchtig. Absoluter Powergaumen, eine massive Faust, geradezu bösartig dunkelfruchtig, dazu viel Kaffee und Röstaromen. Sehr viel Extrakt aber ohne übertrieben zu wirken. Substanzieller Wein, extrem langer Abgang mit rollenden, sehr feinstofflichen Tanninen. Wird mit Sicherheit noch stark zulegen, macht aber bereits jetzt schon viel Freude.
  • Gesamturteil: Eine Panzerfaust von Wein: Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles, fast schwarzes und glänzendes Purpurrubin. Schwarzbeerige Nase mit Schokolade, Kaffee, Kräutern und etwas Tabak – sehr einladend. Am Gaumen sehr klassisch: fruchtig, elegant, sehr lang und mit filigranen Tanninen. Alles andere als alkoholisch oder überextrahiert. Ein absoluter Geheimtipp, der garantiert noch zulegen wird. Das Weingut wird geleitet von der Japanerin Shizuko Hideyuki und arbeitet nach biologischen Grundsätzen. Die Weinberge liegen direkt neben Tua Rita.
  • Gesamturteil: Ein «Must-have» unter den Supertoskanern: 17,5/20 (Potenzial 18,5)
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Amarone Quintarelli 1986

  • Azienda Agricola Giuseppe Quintarelli; Negrar di Valpolicella; DOCG
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Corvina Veronese, Corvinone, Rondinella
  • Jahrgang: 1986
  • Preis: Ca. CHF 700.–
  • Degustiert: 1/2024
  • Freudiger: Blind verkostet. Schönes, ins Ziegelrote spielendes Granat mit zarten Braunreflexe. Dem Glas entströmen herrliche Düfte mit viel Gewürz- und Kräuternoten aber auch dunklen Früchten, an Portwein erinnernd. Am Gaumen ist dann Italien erkennbar. Sehr viel üppig angelegte Fruchtsüsse, Kompottnoten, dicht, sehr viel Grip. Kann fast nur Amarone sein. Sehr kompakt, massiv, ausladend ohne jedoch mastig zu sein. Da hilft ein strahlendes Säurerückgrat. Ganz grosser, barocker Auftritt, unglaubliche Struktur, sehr viel Power. Ellenlanger Abgang mit viel Punch. Lässt auch an überkandidelte Australier denken, ist aber definitiv Amarone. Und was für einer!!!
  • Gesamturteil: Nicht mein Ding, aber für Amaronefreaks mindestens 18/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granatrot mit deutlich bräunlichem Einschlag und aufhellenden Rändern. Betörende Nase mit opulenter, kompottartiger dunkler Beerenfrucht, dazu Kräuter, Gewürze und etwas Tabak. Am Gaumen äusserst intensiv: auch hier Rumtopf-Aromatik, schlank und sehr langanhaltend, dazu viel Power und Extraktsüsse. Alles in allem sehr ausgewogen und nach fast 40 Jahren noch unglaublich jugendlich. Ein Meisterwerk, bei dem auch der Alkohol spürbar ist.
  • Gesamturteil: Ganze grosse Weinmacherkunst: 19/20
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Epesses Reflets Dorés 2020/2022

  • Cave Beau Reveil, Testuz, Aran sur Villette (2020) / Cave du Sarment, Perroy (2022)
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2020 / 2022
  • Preis: Ca. CHF 13.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von René Graunke
  • Freudiger: 2020: Klassisches Zitronengelb, sehr erfrischende Nase mit Eisbonbon, recht füllig, schöne Fruchtsüsse. Gute Säure, balanciert die etwas zu hohe Restsüsse gut aus. Der Wein wirkt lebhaft. Recht langer Abgang, klingt gut nach. Klassisches Lavaux, Apérowein. 2022: Blasses Zitronengelb, verhaltene aber komplett andere Nase, laktische Noten, joghurtartig, dazu auch Teenoten. Am Gaumen weniger süss, aber insgesamt deutlich weniger lebhaft, fast etwas plump. Bisschen Mineralik. Säure etwas dezenter. Weniger trinkfreudig, eher zum Fisch.
  • Gesamturteil: 2020: klassisches Lavaux in jeder Hinsicht: 15/20 / 2022: unklares Nasenbild, wenig lebhaft: 14,5/20
  • Kaletsch: 2020: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb mit orangen Reflexen. Feine Nase mit Hefe, Zitrusaromen und Eistäfeli. Am Gaumen sehr gefällig und spritzig: die Balance zwischen Säure und Fruchtsüsse stimmt. Eher leicht, aber trotzdem ein valabler Apérowein. 2022: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb. Nase undefinierbar: etwas Frucht, dazu laktische Noten und etwas Rost. Am Gaumen ein typischer Chasselas: homogen, wenig Säure – gesamthaft noch leichter als der Jahrgang 2020, trotz deutlich höherem Alkoholgehalt.
  • Gesamturteil: 2020: Süffiger Apérowein: 14,5/20 / 2022: Klar schwächer als der Jahrgang 2020: 13,5/20
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Chasselas Sélection 2022

  • Rebgut der Stadt Bern, La Neuveville; Schafiser Bielersee AOC
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100& Chasselas
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Klares Zitronengelb. Klassische Düfte mit Lindenblüte, Feuerstein und Zitrusnoten. Schöne Cremigkeit, Substanz ist vorhanden, aber es fehlt etwas die Säure. Stein- und Kernfrüchte, immer deutlicher Quitte, auch Johannisbeeren. Mittlerer Abgang. Gefälliger, durchaus süffiger Apérowein, der sich sicher auch zu Seefisch hervorragend macht.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter, sehr trinkiger Apérowein: 15/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Zitronengelb mit feinen Orange-Reflexen. Frische Nase mit Hefenoten und einem Hauch Zitrusfrüchten und Grapefruit. Am Gaumen sehr sortentypisch: frische Säure, aber bereits abgerundet. Auch hier Zitrusfrüchte. Ein eher leichter, gefälliger Genusswein – wie prädestiniert fürs Apéro.
  • Gesamturteil: Ein schöner – excusez l’expression – Saufwein: 14,5/20
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Château Rieussec 1990

  • Château Rieussec, 1er Cru Classé, Sauternes
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Sémillon und wenig Muscadelle und Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 1990
  • Preis: Ca. CHF 85.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Blind degustiert: Tiefes, dichtes Kupfer, ungewöhnliche Farbe. Nase mit viel Rose und Aprikose. Im Gaumen dann inflationär Aprikose. Unglaublich süss, ohne aufdringlich zu wirken. Ausserordentlich angenehmes Mundgefühl, keinerlei Klebrigkeit trotz intensiver Süsse. Der Wein könnte allenfalls einen Hauch mehr Säure vertragen. Gibt es schlanken Honig? Here it is. Perfekte Trinkreife.
  • Gesamturteil: In Akazienhonig eingelegte Aprikosen: 18,5/20
  • Kaletsch: Glänzend-leuchtendes Kupferorange. Einladende Botrytis-Nase mit getrockneter Aprikose, Honig und Karamell. Auch am Gaumen viel opulente Frucht, aber trotz aller Intensität und Konzentration ein relativ schlankes Gerüst: schöne Säure und langanhaltend. Kein dickflüssiger Nektar. Sicher noch zehn Jahre lang auf dem Genuss-Peak!
  • Gesamturteil: So muss Sauternes: 19/20
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Black Guts 2002

  • Rusden Wines, Tanunda; Barossa Valley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Shiraz
  • Jahrgang: 2002
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 12/2023, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Blind degustiert. Dunkle, fast schwarze Farbe. Duftet nach einem bonbonartigen Eukalyptus-Menthol-Erdbeer-Konzentrat. So riecht eigentlich nur australischer Shiraz. Die Eindrücke wiederholen sich am Gaumen. Übertriebenes Konzentrat, wiederum der Eindruck von bonbonartiger, roter Frucht, ganze Wagenladungen davon. Himbeerkaugummi. «Voll krasse Scheisse, Brudi» (nicht genannt sein wollender Teilnehmer). Sehr gekonnte Vinifikation.
  • Gesamturteil: Überhaupt nicht mein Ding, aber grosse Klasse: 18,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit bräunlichen Rändern. In der Nase sehr würzig: Zedernholz, Salbei, Menthol, Eukalyptus, Tabak, Schokolade und viel Beerenfrucht. Am Gaumen perfekt ausgewogen und abgerundet: Die Balance zwischen feinen Tanninen, Säure und einer betörenden Extraktsüsse stimmt. Der Wein ist auf dem Peak seiner Genussreife. Ein intensiver, hervorragend gemachter Wein für vergleichsweise wenig Geld.
  • Gesamturteil: Betörendes Genusserlebnis: 18+/20
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Sassoalloro 1995

  • Tenuta Greppo di Biondi-Santi, Montalcino; IGT Rosso Toscana
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Sangiovese
  • Jahrgang: 1995
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Dunkles Rubin, Wasserrand. Dunkelfruchtige und erdig-ledrige Düfte. Im Auftakt grossartige Sangiovese-Frucht mit viel dunkler Kirsche, recht ausdruckstark. Am Gaumen dann eher auf der schlankeren Seite. Es ist relativ wenig Frucht übrig, etwas Struktur ist aber noch da. Klassische Tertiäraromen, etwas Stall und viel Leder. Kurzer, etwas müder Abgang. «Noch nicht in der Palliativpflege, kippt aber jetzt langsam in die Geriatrieabteilung» (Zapfenzieher).
  • Gesamturteil: Erstaunlich gut in Form: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Granat- bis Ziegelrot mit bräunlichem Einschlag und aufhellenden Rändern. Wunderbar reife Nase mit Leder, Tabak, erdigen Noten («sous-bois») und Holz. Am Gaumen überrascht die Struktur: Die Säure ist noch immer präsent, die Länge beeindruckend. Auch Gerbstoffe sind noch genügend vorhanden und machen im Finale auf sich aufmerksam. Nach fast 30 Jahren eine echte Überraschung.
  • Gesamturteil: Ein grosser Name – und dennoch eine Überraschung: 16,5/20
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Saint Genie’s 2021

  • Domaine de la Baume, Servian; Pays d’Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Petit Verdot
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 9/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Dichtes Purpur. Ausserordentlich fruchtige Düfte mit einer leichten Sangria-Alkoholnote; daneben frisch geteerte Strasse (Zapfenzieher) und Lindenblüte (Bayard). Auch am Gaumen eine wahre Fruchtorgie. Wenig komplex, aber durchaus Gerbstoffe, diese vielleicht etwas ruppig, sehr herb im Abgang. Eher ungewisse Zukunft.
  • Gesamturteil: Languedoc für Frutarier: aktuell höchstens 15/20
  • Kaletsch: Tiefschwarzes Purpurrubin mit violettem Schimmer. Sehr fruchtige, konfitürig-schwarzbeerige Nase mit Cassis und Pfeffer, viel Primärfrucht. Am Gaumen reduktiv: so viel Gerbstoff, dass noch kaum Struktur und Körper erkennbar sind. Endet auf einem leicht bitteren Schwänzchen. Dieser Wein ist aktuell nicht zugänglich und braucht Zeit, um sich zu entwickeln: Die nächste Flasche frühestens in vier Jahren öffnen!
  • Gesamturteil: In Ruhe reifen lassen! 14/20 (Potenzial: 16/20)
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Selección de Fincas Cune 2020

  • Compañía Vinícola del Norte de España, CVNE; Ribera del Duero DO
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Tempranillo
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 17.–
  • Degustiert: 9/2023
  • Freudiger: Dichtes, dunkles Purpur. Schwarzbeerig-minzige Düfte. Schöner, eleganter Wein, von A bis Z gekonnt gemacht, eher auf der schwarzbeerigen Seite, leicht und harmonisch. Wenig Körper, aber herrliche Säure und geschliffene Gerbstoffe sorgen für einiges an Abgang.
  • Gesamturteil: Cune kanns auch weiter im Süden: 15/20
  • Kaletsch: Glänzendes Purpurrot mit violetten Reflexen. Einladend-würzige Nase mit Frucht, Ledernoten und Rosmarin. Am Gaumen eher schlank, mit einem eleganten Säuregerüst und schöner Länge. Am Ende etwas austrocknend. Für einen Ribera leicht – die Dichte und der markante Körper fehlen.
  • Gesamturteil: Überzeugender Alltags- und Genusswein: 15,5/20
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Amarone Rocca Alata 2020

  • Cantina di Soave, Soave; Amarone della Valpolicella DOCG
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Corvinone, Corvina, Rondinella
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 9/2023
  • Freudiger: Dunkles, jugendliches Rubin. In der Nase gemüsige Noten, Sellerie, etwas Bouillon. Am Gaumen sehr viel Fruchtsüsse, durchaus angenehm, nicht mastig. Rotbeerig, etwas eingekochte Früchte. Insgesamt etwas ordinär, es fehlt an Komplexität und Frische. Kurzer Abgang. Höchstens zu einem Teller Spaghetti.
  • Gesamturteil: Nichts für Amarone-Kenner: 14/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurgranat mit bräunlichen Reflexen. Sehr würzige Nase mit Reiferomen, Schokolade, Kakao und Bouillon. Am Gaumen für einen Amarone zuerst überraschend leicht – keinerlei Extraktexzesse. Filigrane Tannine, die auch im Abgang noch spürbar sind und leichte Anflüge von Fruchtsüsse. Für einen Amarone sehr schlank und gefällig. Rosinig-alkoholische Noten und die typische Überreife sucht man vergeblich.
  • Gesamturteil: Eleganz statt typischer Amarone-Stil: 16–/20
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Château Clinet 1989

  • Château Clinet, AOC Pomerol, Bordeaux
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 90% Merlot, 9% Cabernet Sauvignon, 1% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 1989
  • Preis: Ca. CHF 600.–
  • Degustiert: 9/2023, eingereicht von Stefan Heitz
  • Freudiger: Durchscheinendes Ziegelrot. Diskrete, feinstoffliche Nase mit Marzipan (Biberfladen!) und dunkler Frucht (Cassis). Wundervoll süsser Auftakt mit roter und blauer Frucht, dazu etwas gelbe Paprika. Harmonisch, elegant, seiden. Tertiärnoten, sehr viel Leder, aber auch edles Zedernholz, erstaunlich frisch. Im Abgang austrocknend. Insgesamt leicht über dem Peak.
  • Gesamturteil: Für Altweintrinker verständlicherweise eine Offenbarung: 18/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granat- und Ziegelrot mit ersten bräunlichen Reflexen. Sehr reife, würzige Nase mit Leder, Schokolade, Tabak, Zedernholz, Trüffeln und etwas versteckter Frucht. Spätestens, wenn man diesen Tropfen am Gaumen hat, vergisst man alles um sich herum und wird demütig: ein aristokratischer, supereleganter und ausgewogener Weltklassewein in absoluter Harmonie. Von A bis Z ein Genuss: Wahnsinn!
  • Gesamturteil: Perfektion, für die man kaum Worte findet: 19,5/20
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Origens 2020

  • Espaço Rural Lda; Vinha Regional Alentejano, Portugal
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 50% Aragonez, 30% Touriga Nacional, 20% Alicante Bouschet
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 10.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel
  • Degustiert: 12/2023, eingereicht von Einkaufsgenossenschaft Biel
  • Freudiger: Intensive, fast schwarze Farbe. Undefinierbare, vielleicht etwas alkoholische Nase, aber im Hintergrund lauern schwarze Früchte, vor allem Pflaumen, und mit der Zeit kommt Würze ins Spiel. Am Gaumen sehr edel, aromenreich, guter Extrakt. Gradlinig, gut strukturiert, am Schluss ein paar recht ruppige Tannine. Muss noch zu seiner Harmonie finden, könnte dann aber sehr rund und ausgewogen werden. Grosse Länge, hat sogar noch Reserve.
  • Gesamturteil: Edles Portugal zu einem blödsinnigen Preis: 16+/20
  • Kaletsch: Sehr dunkles, glänzendes Purpurviolett. Würzige, sehr fruchtig-pflaumige Nase mit etwas Minze. Am Gaumen schlank, geradlinig, fast aristokratisch, mit einer einladenden Aromatik. Bereits sehr ausgewogen – hat aber durchaus noch Reserven: genügend Extrakt, Tannin und Power. Die Länge erstaunt für diese Preisklasse.
  • Gesamturteil: Mit Weihnachtsrabatt unter 6 Franken (!!): 16+/20
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Bricco dell’ Uccellone 2008

  • Braida Di Giacomo Bologna, Rocchetta Tanaro; Barbera d'Asti DOCG
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Barbera
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 75.–
  • Degustiert: 9/2023
  • Freudiger: Düsteres Kirschrot. Würzig-kräuterige Nase mit viel Lakritze. Wuchtig-süsser Auftritt mit eingekochten Pflaumen und weiteren tiefdunklen Früchten. Wundervoll strahlende Säure, dazu extrem viel Substanz, harmonische Frucht, perfekt eingebundenes Holz. Langer, vielleicht etwas alkoholischer Abgang mit vielen geschmeidigen Tanninen. Hat sein volles Potenzial noch nicht entwickelt; Reserve für 10 Jahre.
  • Gesamturteil: Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrubin mit aufhellenden Rändern. Sehr einladende, betörende Nase: rosinig-würzig, mit Kräutern, Trüffeln und alkoholischer Rumtopf-Aromatik im Amarone-Stil. Die 15,5% Volumenprozent kommen nicht von ungefähr. Am Gaumen ultradicht und fleischig. Markante Säure und filigrane Tannine in perfekter Balance. Ein echter Powerwein! Aktuell am Ende noch austrocknend – der Wein legt also sicher noch zu.
  • Gesamturteil: Power bis zum Abwinken: 18/20 (Potenzial: 18,5)
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Moulin de Duhart 1992

  • Château Duhart-Milon, AC Pauillac
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Merlot, Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 1992
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 9/2023, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Recht dichtes Granatrot mit ziegelrotem Rand. Klassische Bordeauxnase mit grünen Paprika-Noten und viel Tabak. Schlanker Auftritt mit sehr viel Pferdesattel und weiteren Ledernoten. Es ist weder Frucht noch Substanz übrig. Weit über den Berg.
  • Gesamturteil: Vorbei: 14/20
  • Kaletsch: Ziegelrot mit orange-bräunlichen Reflexen. Sehr reife, typische Bordeauxnase mit Ledernoten, Tabak und etwas Kräutern. Am Gaumen trinkig: leicht und abgerundet, doch mit noch immer präsenter Säure und genügend Gerbstoffen. Die Länge fehlt zwar – ansonsten ist aber noch alles da: vor allem eine traumhafte Aromatik. Für einen Zweitwein aus einem schwachen Jahr extrem überraschend.
  • Gesamturteil: Absolute Überraschung: 15,5/20
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Austrian Plum 2021

  • R.&A. Pfaffl; Stetten; The Dot; Qualitätswein aus Österreich
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% St. Laurent
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 6.–
  • Degustiert: 9/2023
  • Freudiger: Helles Rubin mit Wasserrändern, typische Kirschnoten in der Nase. Erstaunlich dicht gewoben, überraschende Substanz, schöne dunkle Früchte, eher Johannisbeere und schwarze Kirsche. Von der namensgebenden Pflaume ist wenig zu spüren; hingegen gibts etwas Zwetschge. Abgang immerhin mittellang. Ein geradezu absurdes Preis-Genuss-Niveau.
  • Gesamturteil: Was?? 6 Franken?? 15/20
  • Kaletsch: Transparentes Purpurrubin mit einem Hauch Violett. Feinaromatische, fruchtige Nase, eher schwarzbeerig. Am Gaumen eine breite Beeren-Aromatik, feine Gerbstoffe und eine für diesen Preis überraschende Länge. Der rotzige, für die USA konzipierte Marketing-Auftritt will nicht recht zur seriösen Vinifikation passen. Für diesen Preis ein absoluter Wahnsinn. Kein Wunder, verteilte das Genussmagazin «selection» hier die Auszeichnung «Internationales Weingut des Jahres 2021».
  • Gesamturteil: Offensives Marketing und überzeugende Vinifikation: 15,5/20
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Cabernet Sauvignon Les Thermes 2021

  • Domaine de la Baume; Servian; IGP Pays d’Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100 % Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Bezugsquelle: Hahn-Rickli AG
  • Degustiert: 8/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Düsteres Schwarzrot. Nase mit würziger, roter Frucht, erinnert an einen einfachen Kalifornier, Typ Woodbridge. Etwas Holz, Verdacht auf Chips. Schöne Mischung von Eleganz und Substanz, tolles Säurerückgrat. Erneut an Kaliforniern erinnernd. Im Abgang etwas dünn, aber für die Spätsommerparty ideal.
  • Gesamturteil: Sauber gemacht: 15/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrot. Sehr frische, jugendliche und fruchtig-würzige Nase, eher reduktiv. Am Gaumen äusserst gefällig: feine Tannine, genügend Säure – absolut massentauglich vinifiziert. Ein solider Wein, der keine Ansatzpunkte für Kritik bietet, aber auch nicht mit Eigenwilligkeit und Charakter auftrumpfen kann. Für einen Wein unter 15 Franken ein Wahnsinn...
  • Gesamturteil: Sehr gefällig: 16+/20
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épic & poc 2021

  • Domaine de la Tour du Bon; Le Castellet; AC Bandol
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Carignan, Mourvèdre
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 8/2023, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Dunkles, jugendlich-kerniges Kirschrot. Anspruchsvolle Nase, «erinnert an die Toilette einer SAC-Hütte» (Zapfenzieher), auch Pferdeschweiss, dahinter immerhin auch eingemachte Zwetschge, aber definitiv nicht jedermanns Sache. Gaumen dicht gewoben, massive Substanz, würzig-tiefgründige Frucht, dazu Leder. «Ecken und Kanten» (Website Passion du Vin) ist noch brav ausgedrückt. Andererseits sind kaum Tannine zu spüren, und man ist etwas planlos, was passieren wird. Mal probeweise fünf Jahre wegsperren.
  • Gesamturteil: Südfrankreich für Fortgeschrittene: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurviolett. Sehr wilde, animalische Nase mit schwarzen Beeren. Am Gaumen sehr lang und dicht. Viel Gerbstoff und Würze. Die Klasse klingt bereits an, allerdings ist der Wein noch sehr jugendlich und braucht viel Reifezeit. Für alle, die es nicht gerne stromlinienförmig und lieblich haben.
  • Gesamturteil: Rustikaler, eigenständiger Wein mit Lagerpotenzial: 16,5/20 (Potenzial: 17+)
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