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Chant des Vignes 2019

  • Domaine Cahaupé, AOC Jurançon Sec
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Gros Manseng, Camaralet
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 4/2022, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Zartes Stroh. Duftet wie ein Süsswein mit Honig und Aprikosen, aber auch Heu (!) und viel Grapefruit, auch an Sauvignon Blanc erinnernd. Am Gaumen sehr erfrischend, erneut Zitrone. Kraftvoll-wuchtig und dennoch locker wirkend. Vielseitig, charaktervoll, viel schöne Frucht. Ein Schätzeli ohnegleichen, aber wegen seiner Komplexität dennoch nicht easy drinking. Mit Sicherheit ein guter Essensbegleiter.
  • Gesamturteil: Preis-Leistung vom Eindrücklichsten: 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Gelb mit grünlichen Reflexen. Die Nase? JUST WOW! Sehr frisch und aromatisch, an einen wilden Früchte-Cocktail erinnernd: grasige Holundernoten, dazu Grapefruit und Stachelbeeren. Blind mit einem Sauvignon Blanc zu verwechseln. Am Gaumen viel Druck und Power, aber von A bis Z stimmig. Schöne Länge und keinerlei Störfaktoren. Bereits jetzt ein Genuss, aber fraglos noch einige Jahre lagerfähig. Kaufen!!
  • Gesamturteil: Ein Weisswein, der unglaublich viel Spass bereitet: 17,5/20
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Kracher Scheurebe TBA 2015

  • Weinlaubenhof Kracher, Illmitz; Burgenland
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Scheurebe
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Goldfarben. Dem Glas entströmen Aprikosen-Honig-Tannenspitzengelee-Düfte. Am Gaumen unglaublich opulent, dickflüssiger Nektar, wiederum mit Aprikosen und weiteren Steinfrüchten, erneut Honig und kandierte weisse Johannisbeeren. Für mich persönlich zu wuchtig, zu üppig, zu leimartig. Andererseits… hat bitte jemand ein bisschen Foie Gras?
  • Gesamturteil: Scheu vom Süssweingott. Freaks werden sagen: 19/20
  • Kaletsch: Honigfarben mit bräunlichem Einschlag. Ultrafruchtige Botrytis-Nase mit Birnen, Honig, Mandarinen, Orangenzesten und Vanille. Auch am Gaumen eine unglaubliche Aromenfülle: dicht, komplex und dank der frischen Säure trotzdem zugänglich. Für den einen oder die andere sicher etwas zu dickflüssig, aber geht Süsswein tatsächlich besser?
  • Gesamturteil: Kracher ist ein Meister seines Fachs: 19+/20
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Barahonda Organic Barrica 2019

  • Bodegas Barahonda, Yecla, DOC Yecla
  • Rubrik: Alltagswein
  • Trauben: Monastrell, Syrah
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Violettreflexe und markante Pfeffernase, grosse Üppigkeit versprechend. Sehr fruchtsüsser, charmanter Auftritt mit syrahtypischer Minze. Wirkt sehr üppig, etwas überkonzentriert (Zapfenzieher: «Frucht-Eclat im Yecla»), aber sehr trinkig. Auch viel Holz; da hat man etwas gar viel gewollt. Irritierend ist die etwas heftige Adstringenz im Abgang: Die massiven, ein bisschen ungehobelten Gerbstoffe passen nicht ganz ins Bild.
  • Gesamturteil: Etwas gar gemacht, aber tolle Preis-Leistung: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurviolett mit violetten Rändern. In der Nase sehr frisch, mit Zedernholz und Minzaromatik. Auch am Gaumen frische Frucht, mit erstaunlicher Komplexität. Gleichzeitig aber sehr trinkig. Vielleicht nicht terroirtypisch, aber alles in allem doch sehr gelungen.
  • Gesamturteil: Viel Biowein für wenig Geld: 16,5/20
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Château Lagrange (St-Julien) 1994

  • Château Lagrange; 3e Grand Cru Classé Saint-Julien AOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet-Sauvignon, Merlot
  • Jahrgang: 1994
  • Preis: Ca. CHF 80.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Deutlich gereifte, aber noch intakte Farbe. Absolut klassische Bordeaux-Nase mit heimeligen Peperoniklängen, daneben Waldpilze und Zigarrenkiste. Der Körper auf der eleganten, ja, aristokratischen Seite mit Kaffeenoten und Leder, etwas Waldboden, aber immer auch schöne (Cassis-)Frucht im Hintergrund. Wirkt ganz leicht ausgezehrt und müde im mittleren Gaumen, gegen Schluss hingegen noch vif. Für mich eher am Ende, aber die Klasse drückt durch.
  • Gesamturteil: Slightly over the top: 17,5/20
  • Kaletsch: Purpurrot mit minimal aufhellenden Rändern. In der Nase ein echter Bordeaux-Klassiker: Leder, Tabak, Kräuter und Zedernholz. Am Gaumen besticht die aristokratische Eleganz. Tertiärnoten, Frucht, Säure und viel Tannin, alles in perfekter Balance. Dazu eine herrliche Reifesüsse. Wegen des Gerbstoff-Jahrgangs empfiehlt sich das Dekantieren.
  • Gesamturteil: Was will man mehr? 18–/20
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Pinot Grigio Jermann 2020

  • Cantina Jermann SRL, Venezia Giulia IGT, Friaul
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 2/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Sattes Goldgelb. Dezent rauchige Nase mit Butterbirne und etwas Quitten. Am Gaumen üppig, wiederum mit Quittenaromen, etwas Honig und Butter, dabei aber mit einem strahlenden Säurerückgrat. Mit der Zeit kommt immer mehr Apfel zum Vorschein und die Säure wirkt plötzlich etwas gar heftig. Weitgehend trocken vinifiziert, hohe Sortentypizität. Im Abgang mit einer kecken Bitternote und etwas Gerbstoffen.
  • Gesamturteil: Gekonnt gemacht, aber nicht so mein Ding: 14/20
  • Kaletsch: Klares, helles Strohgelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Üppig-fruchtige, reife Nase mit Birnen- und Quittenaromatik, sehr sortentypisch. Trocken, aber nicht stahlhart vinifiziert: frische, nervige Säure und mittlere Länge. Wirkt sehr zugänglich und bekömmlich. Ein unprätentiöser Wein, der Spass macht und sich für Apéros und als Essensbegleiter eignet.
  • Gesamturteil: Aromatisch und für italienische Verhältnisse fast schon lieblich: 16,5/20
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Monopati 2015

  • Aivalis Winery, Nemea, Griechenland; PDO Nemea
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Agiorgitiko
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Klassisches Bordeauxrot, am Rand etwas aufhellend. Sehr dichter, mundfüllender Auftritt. Kraftvoll, schwarzfruchtig, viel Brombeere aber auch bereits Ledernoten. Insgesamt am Gaumen noch etwas gar wild und im Abgang Gerbstoffe für 10 Jahre! Die Agiorgitiko-Traube zeigt hier ihr Riesenpotenzial. Unbedingt karaffieren, dann ist es schon jetzt ein toller Essensbegleiter.
  • Gesamturteil: In der Schweiz aktuell leider nicht erhältlich. Potenzial für 18+/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. In der Nase dunkle Früchte und erste Tertiäraromen. Am Gaumen viel Gerbstoff und eine schier unendliche Länge: im Abgang immer adstringierender, bis er am Schluss ganz zumacht. Ein wilder, ungefilterter Geselle, der noch zehn Jahre Lagerung verträgt. Aber zweifellos ein Klassewein!
  • Gesamturteil: Spannendes Produkt eines Topwinzers: aktuell 17/20
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Zweigelt Hermann 2011

  • Weinbau Peter & Rosi Hermann, Fläsch; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Zweigelt
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Strahlendes Rubin mit aufhellenden Rändern, fast jugendlich wirkend. Verhaltene rotfruchtige Nase. Mit der Zeit immer intensivere Waldfrüchte. Am Gaumen üppig bei erstaunlicher Komplexität mit tiefdunklen Fruchnoten. Das noch spürbare Holz ist perfekt eingebunden. Abgang mittellang. Ein sehr entspannter, in sich ruhender Wein in perfekter Trinkreife.
  • Gesamturteil: Die Hermanns können Zweigelt! 18/20
  • Kaletsch: Dunkles, glänzendes Purpurrubin ohne Alterserscheinungen. Eine schwelgerische, reif-fruchtige Nase zum Niederknien. Auch am Gaumen viel Frucht und einige Kräuteraromen. Schönes Säure-Rückgrat und alles in allem eine bewundernswerte Ausgewogenheit: perfekte Genussreife und noch immer eine beeindruckende Länge.
  • Gesamturteil: So macht Zweigelt Spass! 17,5/20
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Chambolle Musigny 1er Cru Aux Charmes 1994

  • Domaine Christian Clerget, Vougeot
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 1994
  • Preis: Ca. CHF 90.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Ins Rostrote ziehendes Ziegelrot mit Wasserrändern. Klassische PN-Nase mit Noten von reifen Walderdbeeren. Herrlich fruchtsüsser Auftritt. Schöne Substanz, wiederum rote Beeren, etwas Kaffee und Leder. Mächtige Säure. Leichte Andeutungen von Ausgezehrtheit und ein ganz klein wenig Stall. Am Schluss dann Gerbstoffe für weitere 10 Jahre. Sehr schöner Burgunder, aber alles in allem wollen die Eindrücke von Auge, Nase, Gaumen und Abgang nicht ganz zusammenpassen.
  • Gesamturteil: Insgesamt erstaunlich, wie fit der noch ist: 18/20
  • Kaletsch: Transparentes Ziegelrot mit bräunlichen Reflexen. Sehr reife Nase mit tertiären und zarten floralen Noten. Die Frucht ist nur noch zu erahnen. Am Gaumen dicht und noch immer mit viel Säure und beachtlichen Tanninen. Die sprichwörtliche Balance zeugt von einer hervorragender Vinifikation. Sehr lang und sehr extraktreich. Ein Klassewein aus einem Gerbstoffjahr, der sogar noch einige Jahre gelagert werden könnte.
  • Gesamturteil: Erstklassige Lage, hervorragender Winzer: 17,5/20
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Garanoir Weidmann 2016

  • Weidmann Wein Regensberg, Zürcher Unterland
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Garanoir
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 2/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Fast schwarz. Holzbetonter Duft mit leicht dumpfen Anmutungen und etwas Kräutern; mit der Zeit zeigen sich dunkle Früchte. Auch am Gaumen üppige schwarze Frucht, hohe Fruchtsüsse (Rumtopf, Amarone-Feeling), noch immer dominiert vom Holz. Sehr viel Substanz, sehr dicht gewoben und kompakt, der Wein ist fast kaubar. Fast etwas zu ausladend vinifiziert.
  • Gesamturteil: Ein erstaunliches Gamaret-Erlebnis aus Zürich: 16/20
  • Kaletsch: Sehr dunkles Purpur. Üppig-fruchtige Nase mit viel Zedernholz und Rumbeeren, leicht alkoholisch. Am Gaumen saftig und traumhaft ausgewogen, auch da bleibt der Eindruck von Rumtopf und feinem Rauch. Mittlere Länge. Ein Genusswein, wie er im Buche steht: gerne mehr davon!
  • Gesamturteil: Weidmanns können Garanoir! 17/20
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Astrales 2011

  • Bodegas Los Astrales, DO Ribera del Duero
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Tinto Fino
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Dunkles Granat, am Rand aufhellend. Zunächst schöne Kräuter-Nase, tiefgründig und geheimnisvoll, multidimensional, dann entwickeln sich aber zunehmend Gummibärchen und Vanillenoten. Am Gaumen perfekt gemachter, moderner Wein mit allem, was dazugehört: Vanillerutschbahn, verführerische Fruchtnoten, druckvolle Textur. Der Abgang mit schön runden Gerbstoffen. Für die gehobene Party der Generation Red Bull.
  • Gesamturteil: Ultramodern, aber extrem gekonnt: 18/20
  • Kaletsch: Dunkles Granatpurpur mit aufhellenden Rändern. Reife, opulente Nase mit viel schwarzer Frucht und Zedernholz. Auch am Gaumen würzig und üppig, mit feinen Tanninen (viel Holz!), beachtlicher Länge und einer betörenden, konfitürig-schokoladigen Reifesüsse. Ein veritabler Trinkspass, der noch einige Jahre anhalten wird.
  • Gesamturteil: Genuss, Genuss, Genuss: 18–/20
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Aime Terre 2020

  • Gerard und Etienne Javet, Vully
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 2/2022, eingereicht von Daniel Leuenberger
  • Freudiger: Durchscheinendes Granat. Geheimnisvolle, etwas undefinierbare Nase mit etwas Apfelhurt, viel Erde und einem Hauch von in Aceton eingelegten Erdbeeren. Mundgefühl interessant, schwer zu definierende Frucht (Kumquat?) Dicht, durchaus substanziell, mit durchaus langem Abgang. Nichts ist falsch, aber irgendwie auch nichts, das ich trinken möchte.
  • Gesamturteil: Ungeschwefelt und undefinierbar: 12/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granat mit aufhellenden Rändern. Momentan etwas verschlossene Nase mit zarten Fruchtklängen und Holzaromen, eher atypisch für Pinot Noir. Am Gaumen dicht und konzentriert, viel Extrakt und eine beeindruckende Balance zwischen Säure und Gerbstoff. Ein langer Wein mit viel Stoff, der sich aktuell in einer reduktiven Phase befindet. Seine Vielschichtigkeit und Eigenwilligkeit verspricht aber einiges!
  • Gesamturteil: Seriöser Biowein, der noch ein paar Jährchen braucht: 16,5/20
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Jarvis Lake William 1997

  • Jarvis Estate, Napa, California
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 46% Merlot , 32% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet Franc, 2% Petit Verdot
  • Jahrgang: 1997
  • Preis: Ca. CHF 170.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Klassisches Bx-Rot, kaum Altersnoten. Herrliche Kräuterdüfte, dazu im Hintergrund Cassis und ein Hauch Peperoni, gerade richtig. Sehr dichter, substanzieller Auftritt. Komplex, vielschichtig, fleischig, hedonistisch, Holz perfekt eingebunden, im seidenen Abgang geradezu frisch.
  • Gesamturteil: Seeeehr kalifornisch, aber auch seeeeer fein: 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit minimal aufhellenden Rändern. Sehr einladende Nase mit Frucht und Bordeaux-liken Tertiärnoten: Kräuter, Leder, Tabak. Am Gaumen dicht, aber gleichzeitig elegant und mit einer traumhaften Reifesüsse. Befindet sich auf dem absoluten Reifepeak und ist ein Trinkspass, wie er einem mindestens einmal im Leben gegönnt sein sollte. Nicht ohne Grund bezeichnete Winemaker-Legende Dimitri Tchelistcheff 1997 als «Jarvis vintage of the century»!
  • Gesamturteil: Zurücklehnen, innehalten, geniessen: 19/20
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Viña Real Reserva 2015

  • CVNE (Compania Vinicola del Norte de España), Laguardia, Alava; DOC Rioja
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Tempranillo
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 12/2021
  • Freudiger: Klassisches Bordeauxrot, prägnanter, im Ansatz sehr parfümiert wirkender Duft, gleichzeitig der Eindruck von etwas flüchtiger Säure mit Aceton. Anders am Gaumen: runder, rotfruchtiger Auftritt, warm, ruhiges Holz. Der Wein wirkt bereits harmonisch, gute samtene Struktur, viel seriöse und sehr würzige Substanz vorhanden. Die noch recht wuchtigen Gerbstoffe weisen aber auf ein riesiges Alterungspotenzial hin. Mit Sicherheit sehr, sehr viel Rioja fürs Geld, aber Gesamturteil wegen der eventuell leicht fehlerhaften Nase schwierig.
  • Gesamturteil: Eindrückliches Erzeugnis vom Giganten der Region: 15–18/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit violett-ziegelrotem Touch. In der Nase zuerst ein leichter Aceton-Stich, dahinter dunkle, gekochte Früchte, Teer und eine dezente Vanillenote. Am Gaumen frisch, schöne Säure und deutlich spürbare Gerbstoffe. Auch hier etwas Vanille und süsslich-konzentrierte Frucht. Ein modern vinifizierter Rioja für ein breites und auch jugendliches Publikum.
  • Gesamturteil: Crossover zwischen Klassik und Moderne: 16,5/20
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Spiezer Riesling-Sylvaner 2019

  • Rebbau Spiez Genossenschaft, Ursula Irion, Spiez; AOC Thunersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Riesling-Sylvaner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 12/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. Schöne, helle, frische Frucht mit Zitrusnoten und weissen Blüten. Auch am Gaumen herrlich frisch, erneut mit Zitrusnoten, weissen Früchten, einem Hauch von Muskat und herbem, mineralischem Charme. Kurzer Abgang. Ein unkomplizierter, sehr trinkiger Wein. Der Nachfolgejahrgang wurde am Grand Prix du Vin Suisse als bester Riesling-Sylvaner ausgezeichnet.
  • Gesamturteil: Perfekter Apéro-Wein, der sich aber auch zu Fisch gut macht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb. Würzig-fruchtige Nase mit feiner Hefenote und Zitrusaromen, sehr sortentypisch. Am Gaumen sehr frisch, leicht und ohne aggressive Säure. Eher kurz. Ein ehrlicher Riesling-Sylvaner, der nichts vorgaukeln will und Spass macht.
  • Gesamturteil: Leicht und easy-drinking: 15/20
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Château Rauzan-Ségla 1995

  • Château Rauzan-Ségla, 2ième Cru Classé, AOC Margaux
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 54% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot, 5% Petit Verdot, 1% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 1995
  • Preis: Ca. CHF 120.–
  • Freudiger: Blind verkostet. Rubin ohne Alterstöne. Die Nase zunächst unruhig mit etwas Käse und Peperoni in Hintergrund. Mit Belüftung immer klassischer. Am Gaumen der sofortige Coming-Home-Effekt: Das ist Bordeaux, 100 Meter gegen den Wind, absolut klassisch. Sehr kompakt mit dunklen Früchten, Cassis etwa, und Brombeeren, aber perfekt austariert. Etwas Kaffee, hingegen kaum Tertiäraromen. Blind 10 Jahre jünger geschätzt!!
  • Gesamturteil: In puncto Trinkreife nahe der Perfektion: 18,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Granatpurpur mit nur leicht aufhellenden Rändern. Reife Bordeaux-Blend-Aromatik in der Nase: Leder, Kräuter, Kaffee, Etwas Menthol und genügend Frucht. Am Gaumen die perfekte Balance: Säure, betörende Frucht-Reifesüsse und angenehme Gerbstoffe. Breite Aromatik und trotzdem eine aristokratische Eleganz. Kann ein Wein besser altern?
  • Gesamturteil: Das nennt man Reife-Peak: 18+/20
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Gion Gialet Cuvée Blanche 2019

  • Vinicultura, Hanspeter Cadonau, Quinten; AOC St. Gallen
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Pinot Blanc, Chardonnay, Completer
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 12/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schönes, helles Strohgelb. Duft nach weissem Tee und Litschi. Am Gaumen mundfüllend und dicht, komplex wirkend mit Honignoten und weissem Pfirsich. Rund, harmonisch, druckvoll. Gut eingebundenes Holz. Mittlerer Abgang. Meisterhaft gekeltert und ausgebaut bei lediglich 11,9% Alkohol.
  • Gesamturteil: Ein harmonischer Klang aus Quinten: 16+/20
  • Kaletsch: Mittleres Gelb mit leicht orangen Reflexen. Feine, äusserst fruchtige Nase mit Honigmelonen und einem Hauch Exotik. Am Gaumen kernig und frisch, schönes Toasting und eine sehr breite Aromatik. Beeindruckende Power und Mineralik bei gleichzeitig perfekter Balance. Elegant und kraftvoll. Viel Extrakt und eine beachtliche Länge.
  • Gesamturteil: Spannende und sehr eigenständige Cuvée: 15,5/20
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Kairos 2015

  • Zymé di Celestino Gaspari, San Pietro in Cariano, IGP Rosso Veneto
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 15 Traubensorten (darunter vier weisse!)
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 12/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Düsteres, fast schwarzes Erscheinungsbild. Schon die Nase weist mit einem massiven Duft nach zerquetschten Rosinen auf getrocknetes Traubenmaterial hin. Dann happig mundfüllender Pflaumenkompott mit viel Lakritz und Schokolade, sehr muskulös und dicht, fast kaubar, ohne indessen zu üppig zu wirken: Ein schönes Säurerückgrat verhilft dem Wein vielmehr zu einer gewissen Eleganz. Die Gerbstoffe zusammen mit der grossartigen Substanz verleihen diesem Italiener eine wohl fast unendliche Alterungsfähigkeit.
  • Gesamturteil: Nicht mein Typ Wein, aber sehr gekonnt gemacht: 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles, fast schwarzes Purpur. Intensive, ätherische Nase mit üppigen Fruchtaromen (Rumtopf) im besten Amarone-Stil. Im Gaumen vollmundig und üppig: Rosinen, Schokolade und dunkle Früchte. Sehr extrahiert und noch markante Tannine, herber Abgang. Obwohl der Wein noch weit von seiner idealen Trinkreife entfernt ist, zeigt sich deutlich, dass ein grosser Name dahintersteht: Celestino Gaspari war einst Winemaker bei Giuseppe Quintarelli... Für Amarone-Fans ein Must!
  • Gesamturteil: In 10 oder 20 Jahren wieder: 18/20 (Potenzial 19)
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Cuvée Wengi Malbec-Merlot 2012

  • Domaine de Soleure, Christoph Kaser, Le Landeron; Bielersee AOC
  • Rubrik: Klassweine
  • Trauben: Malbec, Merlot
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 12/2021
  • Freudiger: Dunkles Granat mit aufhellenden Rändern. Geruch nach Pferdesattel und Lakritz. Der Gaumen erstaunlich strukturiert, Barriqueausbau immer noch gut spürbar. Der Wein ist dicht, konzentriert, mit guter, fester Frucht, üppiger Kräuterwürze und schönem Grip. Durchaus noch frisch wirkend, nach wie vor mit Ecken und Kanten. Hervorragend vinifiziert. Erst im Abgang zeigt sich, dass keine Reserve mehr vorhanden ist: austrinken.
  • Gesamturteil: Weit mehr als ein Experiment vom Bielersee: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatpurpur. Betörende, reife Merlot-Nase mit Barrique-Röstaromen, exquisiter Frucht und leichter Specknote. Auch am Gaumen ein Genuss: feine Würze und sehr einnehmende Extraktsüsse, dazu noch genügend Gerbstoffe. Von mittlerer Länge und in perfekter Trinkreife. Ein Genusswein, wie er im Buch steht. Blind wähnt man sich im Tessin.
  • Gesamturteil: Auch bei Bielerseeweinen zahlt sich Lagerung aus: 17+/20
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Ceel Syrah Reserve 2018

  • Weingut Ceel, Rust, Burgenland Qualitätswein
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 10/2021
  • Freudiger: «Ceel» wird ungarisch ausgesprochen, in etwa «Szil» – so lautet die erste Erwähnung des Orts Rust im Jahr 1317. Recht dunkles Kirschrot. Nase verhalten, aber wiederum der Eindruck von (hellen) Kirschen. Am Gaumen als Syrah erkennbar mit etwas Fleisch und Pfeffer, auch Garriguenoten. Schön herausgearbeitete Frucht. Von sanfter Struktur, sehr trinkig, auch ungemein frisch. Ein erstaunlicher Wein, der fürs Burgenland Werbung macht.
  • Gesamturteil: In Sachen Preis-Leistung absolut unglaublich! Lockere 16/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpur mit aufhellenden Rändern. Frische Nase mit Primärfrucht und ersten Reifenoten. Am Gaumen zunächst stoffig und dicht wirkend, die Länge und der Körper fehlen jedoch etwas. Endet kurz auf den noch immer adstringierenden Gerbstoffen. Wirkt etwas sehr «gemacht».
  • Gesamturteil: Ein ambitioniertes Weingut – keine Frage: 16,5/20
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Givry Cuvée Excellence 2018

  • Domaine Laurent Mouton, Givry
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Zartes Gelb mit Grünreflexen. Nase mit deutlichen Zitrusfrüchten. Gutes Mundgefühl mit schöner Cremigkeit. Einiges an Struktur bei verhaltener Frucht; etwas Steinobst. Ziemlich langer Abgang mit einem schönen Nachklang. Steigert sich mit Belüftung deutlich. Einfacher, aber schöner Burgunder, der in zwei, drei Jahren seinen Höhepunkt erreichen dürfte.
  • Gesamturteil: Chardonnay ohne Chichi: 16/20
  • Kaletsch: Klares Mittelgelb. Schöne sortentypische Chardonnay-Nase mit Frucht und feinem Barrique-Toasting. Am Gaumen jugendlich mit einer frischen Säure, zeigt bereits Harmonie und Eleganz. Sehr trocken vinifiziert. Beeindruckende Länge, im Abgang sogar noch leichte Bitternoten.
  • Gesamturteil: Legt sicher noch weiter zu: 17/20
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