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Château Hourtin-Ducasse 2000

  • Château Hourtin-Ducasse, Saint-Sauveur; AC Haut Médoc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Cabernet-Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 1/2023
  • Freudiger: Noch recht dichtes, ins Bräunliche kippendes Granat mit Wasserrändern. Klassische Bordeaux-Nase mit vielen Tertiäraromen wie Leder und Teer; dazu intensive Düfte nach Unterholz und Keller. Auch am Gaumen sehr klassisch mit noch etwas dunkler Restfrucht (Brombeere) und auch wieder Leder, bisschen Kaffee. Nicht mehr viel Stoff dran, wenig komplex, kein Druck mehr. Hat das Ende seines Lebenszyklus längst erreicht.
  • Gesamturteil: Für Fans des Geriatrischen: 14/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurgranat mit aufhellenden Rändern und bräunlichen Reflexen. Reife, klassische Bordeaux-Blend-Nase mit Sous-Bois, Leder, Teer, Zedernholz und etwas Cassis. Die Tertiäraromatik setzt sich am Gaumen fort. Noch immer schöne Gerbstoffe, aber doch eher leicht und für einen Bordeaux nicht sehr komplex geraten. Allerdings für diesen Preis...
  • Gesamturteil: Eine Entdeckung – auch in diesem Alter: 17+/20
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Médinette 2011

  • Domaine Louis Bovard, Cully; Grand Cru AOC Dézaley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100 % Chasselas
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 1/2023, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht sattes Goldgelb. Dem Glas entströmen geheimnisvoll tiefgründig-fruchtige Aromen von… Kiwi? Frischen Honigbirnen? Am Gaumen deutlich gealtert, keine Frucht mehr, keine Frische, dafür jede Menge Noblesse. Nussige Öligkeit, wie ein alter Burgunder. Herber, an Vin Jaune erinnernder Abgang. Machte sich hervorragend zu gereiftem Käse (weich und hart).
  • Gesamturteil: Würdevoll gealterter top Chasselas: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Goldgelb ohne Alterstöne. Sehr intensive, einladende und noch immer frische Nase mit Frucht, Karamel, Eisbonbon und Firnis. Am Gaumen reife Frucht und nussige Noten. Beeindruckende Länge und noch immer viel Säure. Ein echtes Erlebnis – und das nach so vielen Jahren!
  • Gesamturteil: Nach 12 Jahren im Schöppli – WOW! 17,5/20
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Château la Boutignane rosé 2021

  • SCEA Domaines Langedociens, Fabrezan; AOP Corbières
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Syrah, Grenache
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 12.–
  • Degustiert: 1/2023
  • Freudiger: Zartes Lachsrosa. Diskrete, frische Nase, etwas minzige Erdbeere, äusserst feinstofflich. Am Gaumen dann erstaunlich füllig, künstliche, etwas undefinierbare (Zapfenzieher: muffige) Fruchtnoten. Ohne Belang. Mittlerer Abgang mit einem Anflug von Gerbstoffen.
  • Gesamturteil: Dürfte gut gekühlt zum Grill durchaus Spass machen: 14/20
  • Kaletsch: Helles, klares Lachsrosa. Dezente, fruchtige Nase, die am ehesten an Eisbonbons erinnert. Auch am Gaumen blass: wenig Aromatik, aber frische Säure, eine schöne Struktur und eine beachtliche Länge. Nichts Störendes, aber alles in allem doch sehr introvertiert wirkend.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis akzeptabel: 14,5/20
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Grain Pinot 2007

  • Marie-Therèse Chappaz, Fully; AOC Valais
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2007
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Rubin mit ziegelsteinfarbenen Reflexen und Wasserrand. Klassische, schön gereifte Pinotnase mit dunkler Kirsche und nassem Hund. Sehr griffiger Ansatz mit sehr viel präsenter Frucht: erneut dunkle Kirsche, etwas Pflaumen, ansatzweise Rumtopf. Dicht und konzentriert. Daneben eine sensationelle Säure, die den Wein jubilieren lässt. Gradlinig, kühl, klar, gleichzeitig anspruchsvoll. Relativ lang. Null Altersnoten.
  • Gesamturteil: Ein schönes, wenn auch eher intellektuelles Pinot-Erlebnis: 18/20
  • Kaletsch: Helles Granat-Ziegelrot mit aufhellenden Rändern. Traumhafte Nase: sehr reif und einladend und noch immer rotbeerig. Am Gaumen ultra-dicht: viel Extrakt, genügend Säure und für einen Pinot Noir ungewöhnlich viele Gerbstoffe. Wirkt eigenwillig und noch immer jungendlich und zeigt dabei eine strenge, fast schon wilde Seite, die für rote Chappaz-Weine typisch ist.
  • Gesamturteil: Marie-Thérèse Chappaz rules! 18–/20
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Maranges «Clos des Moines» 2003

  • Dom. Pierre Brazey, Dézize les Maranges; AC Maranges
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2003
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Kerniges Gelb mit Goldreflexen. Nase eher reduktiv, zunächst mit irritierenden Leimnoten, die aber mit der Zeit verschwinden, danach kommt Frische auf. Am Gaumen sehr dezent, ruhig, eher auf der schlanken Seite. Teenoten, an Earl Grey erinnernd, etwas Steinfrucht. Erstaunliche Länge, insgesamt aber doch eher vorbei. Kaum bekannte Appellation aus dem Burgund.
  • Gesamturteil: Schön, aber ein klein wenig altersschwach: 16,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit leicht orangem Einschlag. Frisch-fruchtige, eher dezente Nase mit viel gelber Frucht (Ananas) und vermutlich Röstaromen vom Holz. Am Gaumen elegant: ultra-schlank und mit beeindruckender Länge. Das ist burgundische Klasse! Der hohe Alkoholgehalt (14%) ist nie spürbar.
  • Gesamturteil: Exzellente Vinifikation: 17+/20
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Culdrée 2009

  • Tenuta Vitivinicola Trapletti, Coldrerio; DOC Ticino
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Dunkles Rubin. Hinreissende Bordeaux-Nase mit etwas Kaffee und noch spürbaren Holznoten. Auch am Gaumen extrem stark ans rechte Bordeaux-Ufer erinnernd. Wuchtig, schöne Frucht, viel Substanz aber von der samtenen Art. Schöne Extraktion mit Zwetschgen und Brombeeren, dazu Leder. Am Schluss kommen noch weitere Beerenaromen dazu. Sehr lang. Perfekte Trinkreife, steigert sich von Minute zu Minute!
  • Gesamturteil: Blind? Bordeaux! Und zwar vom Feineren 18+/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Rauchige Bordeaux-Blend-Nase mit Waldboden, Kaffee, Leder, Tabak und reifen Früchten: schöne Reifearomen! Am Gaumen viel dunkle Frucht, eine lebendige Säure und noch viele Tannine. Endet auf adstringierenden, herben Noten. Braucht viel Sauerstoff: legt laufend zu.
  • Gesamturteil: Leider schon lange kein Geheimtipp mehr: 18+/20
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Mas de Daumas Gassac 1993

  • Véronique und Aimé Guibert de la Vaissiere, Haute Vallé du Gassac; Vin de Pays de l’Herault
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Syrah, Cabernet Franc, Malbec, Merlot, Pinot Noir, Tannat und weitere
  • Jahrgang: 1993
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Düsteres, nicht ganz sauberes Granat. Kräuter- und Gewürznase, dem Glas entströmt die Hitze der Garrigue. Am Gaumen eine seltsame Gemüsigkeit. Neben den grünen Noten etwas Stall, alles sehr müde, kaum noch Frucht. Man spürt noch die Ecken und Kanten, aber der Wein ist deutlich over the top.
  • Gesamturteil: Leider bereits im Todeskampf: 15/20
  • Kaletsch: Mittleres, leicht getrübtes Rubinpurpur. Exquisite Reifenase mit Kräuterduft, Leder und Zigarrenbox, die an einen grossen Saint-Estèphe erinnert (Cos d’Estournel lässt grüssen). Auch am Gaumen noch immer eine eindrückliche Präsenz: Säure, deutlich spürbare Gerbstoffe und mittlere Länge. Endet auf leicht austrocknend-herben Noten. Grosse Vinifikationskunst!
  • Gesamturteil: Wunderbares Altwein-Erlebnis: 17,5/20
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Alte Reben Eichholz 2012

  • Weingut Eichholz, Irène Grünenfelder, Jenins; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 11/2022
  • Freudiger: Düsteres Rubin, nicht ganz klar, aufhellende Ränder. Etwas verwirrende Nase, nicht sehr einladend: Leder, Waschlappen, etwas Kirsche, Kaffee. Auch am Gaumen stark von Röstaromen geprägt, schlanke Struktur, gleichzeitig recht dicht, erneut Kirsche und etwas Cassisfrucht, sehr präsente Säure, noch viele Tannine, die etwas ungestüm wirken. Macht im Moment nicht allzuviel Freude, aber sehr seriös gemacht.
  • Gesamturteil: Hat grad noch nicht ganz zu sich gefunden: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurrubin. Einladende, exquisite Pinot-Nase mit Kaffee und Röstaromen, dahinter verlockende Beerenfrucht. Am Gaumen dicht: viele Tannine, aber ein schlankes, tragendes Säure-Rückgrat und eine beeindruckende Länge. Ausgewogen und ausbalanciert – was für eine Struktur! Hat noch Potenzial für 5–10 Jahre.
  • Gesamturteil: Ein Powerpaket aus dem Bünderland: 18–/20 (Potenzial: 18,5)
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Cartuxa Riserva 2015

  • Adega Cartuxa, Quinta de Valbom, Évora; DOC Alentejo
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Aragonez, Alicante Bouschet, Trincadeira
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 11/2022
  • Freudiger: Fast schwarz. Komplexe, betörende Nase, dunkelfruchtig mit Leder, Kaffee und Kräutern. Am Gaumen extrem dicht, sehr konzentriert, wirkt wie ein Neue-Welt-Wein. Rumtopf, mit eingemachten oder gar kandierten Früchten. Im Hintergrund sehr lebendige Gewürznoten, bis hin zu Curry. Im Auftritt ein Rambo, kann das Versprechen allerdings nicht ganz halten, im Abgang dann recht ruppige Gerbstoffe. Wirkt etwas gar gemacht, es fehlt etwas an Tiefe. Essensbegleiter!
  • Gesamturteil: Die Glut des Alentejo: aktuell vielleicht 16 (Potenzial 18/20)
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurschwarz mit nur 1 mm aufhellendem Rand. Ultrafruchtige, frische Nase mit schön eingebundenen Barriquenoten und rosinigen Rumtopf-Beeren: schlicht brillant! Am Gaumen aktuell etwas in Dysbalance: sehr extrahiert und sehr lang, aber in der Mitte eher dünn. Endet auf feinen Gerbstoffen. Ultramodern vinifiziert. Momentan noch viel zu jung.
  • Gesamturteil: Wers modern mag: 17 (Potenzial 18+/20)
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Chardonnay Johanniterkeller 2003

  • Johanniterkeller, Twann; AOC Bielersee
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2003
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Sattes Gelb mit goldenem Schimmer. Tiefgründige Nase mit Fruchtnoten nach reifer Quitte und Bergamotte. Am Gaumen straff und vielschichtig. Aprikose, dazu jede Menge Honig. Wenig Altersnoten, schöne, immer noch gut stützende Säure. Zapfenzieher denkt an einen in Würde gealterten Rockstar. Guter Trinkfluss. Im Abgang immer noch vif und kernig. Lässt an einen Burgunder denken.
  • Gesamturteil: Wunderschön gereifter Star vom Bielersee: 17,5/20
  • Kaletsch: Eher dunkles, glänzendes Gelb. Zurückhaltende, feinaromatische Nase: Honig, Marzipan, Mandeln und nur noch wenige Holznoten. Auch am Gaumen nussig, mit ersten schönen Reifearomen und straffer Säure. Schlank, elegant und von mittlerer Länge. Ein durchwegs gelungener Wein mit betörender Aromatik.
  • Gesamturteil: Klassisch-eleganter Chardonnay: 17+/20
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Maratheftiko Zambartas 2019

  • Zambartas Wineries; Limassol, Zypern; Topikos Oinos Lemes
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Maratheftiko
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 26.–
  • Degustiert: 9/2022, eingereicht von Paphos Weine
  • Freudiger: Helles, durchscheinendes Rubin mit Violettreflexen. Etwas alkoholische aber durchaus blumige Nase mit dunkler Frucht. Am Gaumen derzeit noch recht ruppig, viele Tannine, erneut dunkle Frucht, Zwetschgen und Kirschen. Der Wein zeigt viel Substanz, auch wenn er vielleicht noch nicht ganz bei sich angekommen ist und derzeit etwas auseinanderfällt. Aber da ist durchaus Potenzial: Wenn er sich findet, wird das eine toller Essenbegleiter.
  • Gesamturteil: Autochthones Zypern mit Potenzial für 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit violettem Einschlag und aufhellenden Rändern. Sehr intensive und frische Nase mit Holz, viel Frucht und ersten Reifenoten. Am Gaumen dicht und extraktreich: viele, adstringierende Gerbstoffe. Macht aktuell einen wilden und etwas ruppigen Eindruck und endet auf Bitternoten. Deshalb: Don’t touch! Nach einigen Jährchen Flaschenreifung könnte das was werden – aber baut der Wein tatsächlich alle Gerbstoffe ab?
  • Gesamturteil: Braucht noch Lagerung: 16– (Potenzial 17+/20)
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Newton Unfiltered Merlot 2008

  • Newton Vineyard, Spring Mountain, St. Helena; Napa Valley (Kalifornien)
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 9/2022
  • Freudiger: Schönes Granatrot, im Kern noch recht dunkel. Herrlich gealterte Nase, an Bordeaux erinnernd. Perfekt ausgereifter, fülliger, substanzreicher, wunderschön runder Wein. Einige Tertiärnoten, aber ohne irgendwie aufdringlich oder gar störend zu sein. Von dichter Substanz, sehr aristokratisch. Extrem sauber und bei aller Komplexität sehr reintönig. Es sind noch viele Gerbstoffe vorhanden, die aber sehr geschmeidig wirken. So stellt man sich einen grossen kalifornischen Cabernet vor. Ist es aber nicht.
  • Gesamturteil: Grosse Weinmacherkunst, der Perfektion sehr nahe: 19,5/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Granatpurpur. Delikate Reifenase mit feinen Röstaromen, Menthol, Eukalyptus, Zedernholz, Gewürzen, dunklen Früchten und feinen Lederanklängen. Auch am Gaumen würzig, aber dank der präsenten Säure trotzdem sehr elegant und aristokratisch. Äusserst feine Tannine, die dem perfekt vinifizierten Wein eine schier unendliche Länge verleihen.
  • Gesamturteil: Newton ist immer ein Topwert! 18,5/20
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Fita 2019

  • Fita Preta Vinhos, Evora, Portugal; Vinho Regional Alentejano
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Aragoñez (= Tempranillo), Tourriga Nacional, Alicante Bouschet
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 17.–
  • Degustiert: 9/2022
  • Freudiger: Sehr dunkles Rubin. Dunkelfruchtige Brombeernase, auch etwas Cassis. Am Gaumen füllig mit sehr viel saftiger Frucht. Dicht und druckvoll, aber etwas gar auf Extrakt vinifiziert und insgesamt ein bisschen gar gefällig. Moderner Wein, der den einen oder die andere um den Finger wickeln wird. Aber es fehlt etwas an Substanz und Dimension.
  • Gesamturteil: Preis-Leistungs-Wein ohne grossen Anspruch: 15/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrubin ohne jegliche Altersnoten. Frische, einladende Nase mit viel schwarzbeeriger Primärfrucht (Kirsche) und evtl. minimalen Holznoten. Am Gaumen eher kurz. Ein gefälliger, einfacher Wein, der nichts vorgaukelt.
  • Gesamturteil: Solider Tischwein: 14,5
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Tsiakkas Xynisteri 2021

  • Tsiakkas Winery, Pelendri (Zypern)
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 98% Xynisteri, 2% Muscat d'Alexandrie
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 17.–
  • Degustiert: 9/2021, eingereicht von Paphos Weine
  • Freudiger: Leuchtendes Strohgelb. Intensiver Duft nach Kräutern, gelben Steinfrüchten und zunehmend Zitrus. Kommt im Ansatz recht breitschultrig daher, zeigt eine gewisse Üppigkeit, die aber von einer prägnanten Säure aufgefangen wird. Erneut Zitrus, vor allem Grapefruit, weisse Frucht, aber auch Eisenkraut. Schön strukturiert. Mittlerer Abgang mit hellen Klängen. Vielleicht etwas eindimensional. Könnte er zu einer gegrillten Dorade bestehen? Die Säure spricht dafür.
  • Gesamturteil: Sicherer Apéro-Wert: 16/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Gelb mit grünlichen Reflexen. Subtil-zarte Nase mit floralen Noten und Zitrusaromen. Am Gaumen lebhaft, mit Fruchtaromen, frischer Säure und mittlerer Länge. Endet auf salzigen Noten. Ein rundum schöner und trinkiger Wein, der gekonnt vinifiziert wurde.
  • Gesamturteil: Spannende Traubensorte(n): 17–/20
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Hayne Vineyard Petite Syrah 2010

  • Larry Turley, St. Helena; Paso Robles (Kalifornien)
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Petite Sirah
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 80.–
  • Degustiert: 9/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schwarz mit Rotweinreflexen. Powernase mit Kräutern und dunklen Pflaumen. Am Gaumen Rumtopf, aber dennoch elegant wirkend. Keinerlei Plumpheit, sondern bei aller Wucht und Power strahlende Finesse. Ausgewogen zwischen kernigen Noten und breitschultriger Frucht. Schöne Säure. Langer Abgang. Gewinnt noch zusätzlich mit jeder Minute.
  • Gesamturteil: Unspuckbar: 19,5/20
  • Kaletsch: Tiefschwarzes Purpur mit minimal aufhellenden Rändern. Verführerische Nase mit üppiger Frucht, Schokolade und getrockneten Kräutern. Am Gaumen eine beeindruckende Balance: angenehme Säure, gut integrierte Tannine und nach wie vor viel schwarzbeerige Frucht – nicht zu üppig und nicht zu süss. Eleganter und weniger alkoholisch als ein Amarone und nur von mittlerer Länge. Bereits jetzt ein Genuss, legt aber ganz sicher noch zu.
  • Gesamturteil: Larry Turley ist ein Könner seines Fachs: 18+/20 (Potenzial 19/20)
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Cal Blanco 2020

  • Veronica Ortega, Valtuille de Abajo; D.O. Bierzo (Castilla y León)
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Godello
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 9/2022, eingereicht von Daniel Peter
  • Freudiger: Ausbau teilweise in Amphoren. Helles Gelb mit Goldreflexen. Zurückhaltende, aber tiefgründige Nase. Schwer zu definierende Frucht, vielleicht überreife Kiwi. Extrem intensiver Auftakt, ganz vorne auf der Zunge mit unglaublich süsser Ananas. Zapfenzieher riecht Weihrauch. Dann sehr komplex, exotische Früchte, ohne indes aufdringlich zu wirken. Kein Crowdpleaser. Trotz gewisser Reifenoten beträchtliches Alterungspotenzial.
  • Gesamturteil: Spannende Erfahrung mit einer hierzulande kaum bekannten Traube: 17/20
  • Kaletsch: Helles Gelb mit rot-bräunlichen Reflexen. Diskrete Nase mit leicht oxidativen Anflügen, die vermutlich von den Amphoren herrühren, dazu zarte Teearomen und Kamille. Am Gaumen ausgesprochen frisch, mit weicher Säure und mittlerer Länge – perfekt ausbalanciert und auf salzigen Noten endend. Ein moderner, überzeugener Wein, der aber die Gewohnheitstiere unter den Weintrinkenden nicht ansprechen dürfte.
  • Gesamturteil: Kein 0815-Wein, aber gut gemacht: –17/20
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Cuvée Juveniles 2012

  • Torbreck Vintners, Marananga; Barossa Valley, South Australia
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Grenache, Shiraz, Mataro (= Mourvèdre)
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 9/2022
  • Freudiger: Düsteres, undurchdringliches Granat mit aufhellenden Rändern. Duftet intensiv nach Lakritz und Kräutern. Neue Welt pur. Am Gaumen superintensive Frucht mit unverkennbarem Neue-Welt-Groove, im Hintergrund feiern die Gummibärchen Party. Vordergründig viel Leder und erneut wahnsinnig viel Lakritze, welche die sehr wohl vorhandene Frucht fast übertünchen. Dicht, wuchtig, füllig. In der Nachnase ist die etwas hohe Alkohol-Drehzahl zu spüren. Auf Steroiden, aber sehr gekonnt. Was wollte man einwenden? Und doch…
  • Gesamturteil: Für Freunde der neuen Welt ohne Zweifel mindestens 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatpurpur mit leichter Trübung und einigen Sedimenten. In der Nase viel schwarzbeerige Frucht, Gewürze und Reifenoten. Am Gaumen zeigt sich eine überzeugende Struktur mit schöner Säure und mittlerer Länge, fraglos professionell vinifiziert. Ein gelungener Wein, aber kein Charakterkopf.
  • Gesamturteil: Australisch, aber nicht zu opulent: 17,5/20
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Domaine de Trévallon Blanc 2016

  • Domaine de Trévallon, St.-Etienne-du-Grés, Provence; IGP Alpilles
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Marsanne, Rousanne, Clairette Blanche, Chardonnay, Grenache Blanc
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 100.–
  • Degustiert: 9/2022, eingereicht von Daniel Peter
  • Freudiger: Recht sattes Gelb. Duft nach Sommerregen auf heissem Stein. Auch am Gaumen sofort der Eindruck von Feuerstein. Unglaublich intensiver, vielschichtiger Auftritt. Sehr komplexer Gaumen. Extrem mineralisch, dazu aber viel exotische, dunkel und reif wirkende Frucht, auch Steinfrüchte, Aprikose, Pfirsich, wiederum sehr reif. Druckvoll. Am liebsten als Solist!
  • Gesamturteil: Eindrückliches Weissweinerlebnis: 19/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Strohgelb. Aufregende Nase mit Verveine, zartem Toasting (Vanille) und viel Mineralik (Feuerstein). Am Gaumen äusserst komplex und breit: auch hier feine Holznoten, dazu Frucht, Mineralik und erste Reifearomen, insgesamt traumhaft abgerundet und trotzdem noch mit viel Spannung. Ein Meisterwerk – und erst noch Bio!
  • Gesamturteil: Traumhafter Genusswein mit viel Potenzial 19+/20
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Fiano di Avellino 2018

  • Fattoria Pagano, Carinola; DOCG Fiano di Avellino
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Fiano
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 7/2022
  • Freudiger: Recht sattes Gelb mit Goldreflexen. Sherry-Nase, würzig und ausladend. Am Gaumen vollkommen trocken, knallhart, Wahnsinnssäure. Einige gelbe und weisse Steinfrüchte, etwas Magnolie und verwelkende Rose, wie ein Gast anmerkte. Mineralisch, an nassen Stein erinnernd. Schöner, wenn auch eher kurzer Nachhall. Im Abgang dann eher harmlos. Als Apérowein durchaus interessant, aber die Traubensorte Fiano kann mehr!
  • Gesamturteil: Ehrlicher, etwas belangloser Wein: 15/20
  • Kaletsch: Klares Goldgelb mit zartem Orange-Schimmer. Frische, eher diskrete Nase, leicht oxidativ, mit floralen Noten und Nuancen von nassem Rost, kaum Frucht. Am Gaumen mineralisch – frische Säure, die aber nicht stört. Kurzer Abgang. Ein eigenwilliger, gut gemachter Wein, der nichts vorgaukeln will.
  • Gesamturteil: Unprätentiöser Apérowein mit ungewöhnlicher Aromatik: 15,5/20
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Ried Vordernberg 2019

  • Weingut Buchegger, Dross, Kremstal DAC; ÖTW Erste Lage
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Grüner Veltliner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 7/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Die «Ersten Lagen» stellen die Spitze der Qualitätspyramide der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) dar. Helles, strahlendes Gelb. Dem Glas entsteigen ganz wundervolle Düfte, die ganz grosses Kino erwarten lassen. Am Gaumen extrem würzig, schöne Säure, harmonisch, viel Steinfrucht aber auch Schiefer, überhaupt hohe Mineralität. Rund und in sich ruhend. Ein Hauch von Honigmelonenrestsüsse, nicht weiter störend. Blind hätte ich das wohl für Riesling gehalten. «Metallica im Schlagertempo» (Zapfenzieher).
  • Gesamturteil: Grosses Grüner-Veltliner-Kino: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares Gelb mit grünlichen Reflexen. Sehr feine, zartflorale Nase mit weissen Früchten und Feuerstein. Am Gaumen überzeugt die trockene Vinifikation. Die straffe, stahlharte Säure sorgt für das nötige Rückgrat. Sehr mineralisch und sehr lang – in sich absolut stimmig. Mit grossen Ansprüchen vinifiziert. Legt mit Lagerung sicher noch zu.
  • Gesamturteil: Wers trocken mag: 17+/20 (Potenzial: 18–)
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