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Welschriesling Ettl 2020

  • Hans & Florian Ettl, Podersdorf am See, Burgenland, Qualitätswein
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Welschriesling
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Unter 10 Franken
  • Degustiert: 10/2021
  • Freudiger: Eine hierzulande seltene, aber in Osteuropa gängige Traubensorte. Helles Zitronengelb, etwas Kohlensäure, feine Zitrusnase. Auch am Gaumen diskrete aber schöne Zitrusnoten, sehr schlank und (zum Glück) vollkommen trocken. Es fehlt ein bisschen an Substanz und Stoff, aber was kommt, gefällt sehr wohl. Es tauchen weitere Früchte auf, Pfirsich, ein Hauch Aprikosen, dann Eisbonbons. Alles eher diskret bei recht heftiger Säure. Etwas bitter, aber durchaus trinkig. Kurzer Abgang. Ein unaufgeregter Apérowein.
  • Gesamturteil: Für die grosse Party mit dem kleinen Budget: 14/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Hellgelb, wenig Kohlensäure. Sehr fruchtig- aromatische Nase mit Apfel- und Zitrusaromen und feiner Hefenote. Am Gaumen ultratrocken, mittlerer Körper und eher kurz. Die Breite und Lebendigkeit gehen ihm leider etwas ab, so dass der Wein nicht lange in Erinnerung bleibt.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis sehr okay: 14,5/20
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Château Montus Cuvée Prestige 1994

  • Alain Brumont, Maumusson, AC Madiran
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Tannat
  • Jahrgang: 1994
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Fast schwarz. Medizinnote, deutliche Jod-Töne, dazu Cassis. Überraschender Gaumen mit Wow-Effekt: massivster Druck, sehr füllig mit extrem viel Substanz und Extrakt. Wahnsinnig trocken und nach wie vor mit unendlich vielen Gerbstoffen. Die allerdings rollen sanft über den Gaumen. Schluckreflex. Unendlich viel Reserve, keinerlei, aber wirklich keinerlei Altersnoten. Lakritze mit schwarzen Früchten, Tabak und Zigarrenkisten. Noch immer nicht trinkreif. Wird das überhaupt je trinkreif?
  • Gesamturteil: Dazu brauchts definitiv deftiges Essen; dann aber mindestens 18/20
  • Kaletsch: Sattes, undurchdringliches Dunkelpurpur. In der Nase dunkle Früchte, viel Minze und Zedernholz, aber keinerlei Tertiärnoten. Am Gaumen gaukelt er fünf Sekunden lang eine verführerische Zugänglichkeit vor. Doch dann kommt die Faust, die zeigt, dass er in Ruhe gelassen werden will: immer noch massive, austrocknende Tannine. Beeindruckende Länge. Aber wann erreicht dieser Wein seine ideale Genussreife?
  • Gesamturteil: Nach 27 Jahren noch immer abweisend: 17,5/20 (Potenzial 18+)
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Château Lamothe Bergeron 1996

  • Château Lamothe-Bergeron, Haut-Médoc, Cru Bourgeois AC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Petit Verdot
  • Jahrgang: 1996
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 10/2021
  • Freudiger: Herrliches Kirschrot ohne jeden Alterston. Klassische Peperoni-Cassisnase, mit leichten Bouillon-Anflügen. Schöner Tertiärgaumen mit einer Andeutung von Oxidation, etwas Waldboden, etwas Pilz, dazu dunkle Frucht. Mit Belüftung zunehmend medizinale Noten, aber auch viel Frucht und straffe Struktur. Im Abgang noch einmal der Eindruck von Gemüsesuppe. Für mich am Ende der Trinkreife, ohne indes ausgezehrt zu sein.
  • Gesamturteil: Old-School-Bordeaux im besten Sinn, nur leicht geriatrisch: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot, aufhellende Ränder mit minimalen bräunlichen Reflexen. Sehr reife Bordeauxblend-Nase mit Zedernholz, Peperoni, erdigen Noten und Tertiäraromen. Am Gaumen halten sich die feine Gerbstoffstruktur, genügend Säure und eine schöne Extraktsüsse perfekt die Balance. Wirkt wie ein Spitzen-St-Estèphe in Light-Version: mittlere Länge, aber ohne Komplexität oder Dichte. Ein traumhafter Genusswein, den man ohne jegliche Ansprüche einfach nur trinken möchte. Hut ab, vor René Gabriel, der das Potenzial dieses Weins schon bei der Fassprobe erfasst hat!
  • Gesamturteil: Shut up and enjoy: 18–/20
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Syrah Vieilles Vignes 2010

  • Simon Maye & Fils, Chamoson, AOC Valais Chamoson
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Stefan Heiz
  • Freudiger: Düsteres Purpur. Nase mit etwas Jod und anderen irritierenden Medizinaltönen, aber auch eine geheimnisvolle dunkle Frucht. Gaumen sehr strukturiert und sehr stoffig, dazu viel Leder und erneut viel dunkle Frucht. Sehr warm und ausserordentlich kräftig anmutend. Noch einmal kräuterige Jod-Würze; auch etwas Pferdeschweiss, dann wiederum Bratensauce mit Liebstöckel. Nicht jedermanns Sache und eher am Ende des Trinkfensters angelangt.
  • Gesamturteil: Wenn weder Jod noch Pferdesättel stören: 16,5/20
  • Kaletsch: Müdes Purpurrot mit bräunlichen Reflexen. Animalische, sehr einladende und delikate Nase mit Tertiärnoten: Kräuter, Leder, Tabak und medizinale Aromen (Jod). Am Gaumen traumhaft ausbalanciert, schöne Länge, genügend Säure und am Ende sogar noch stützende Gerbstoffe. Ist auf seinem Reife-Peak angelangt.
  • Gesamturteil: So hat man Walliser Syrahs gerne: 18–/20
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Aglianico dal Re 2016

  • Feudi di San Gregorio, Sorbo Serpico (Avellino), DOC Irpinia
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Aglianico
  • Preis: Ca. CHF 22.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 11/2021, eingereicht von Casa del Vino
  • Freudiger: Kerniges Kirschrot. Pflaumiger, sehr warmer und intensiver Duft. Im Ansatz schöne Fruchtsüsse mit Wildkirschen und Zwetschgen. Am Gaumen gut strukturiert, eher auf der eleganten Seite mit zupackender Säure. Mit etwas Belüftung zeigt der Wein zunehmend Röstnoten und etwas Leder. Recht langer, sehr trockener Abgang mit ganz leichter Bitternote, die aber nicht stört. Bereits trinkreifer Essensbegleiter.
  • Gesamturteil: Südwein mit Charme und Eleganz: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubinrot mit aufhellenden Rändern und minimal bräunlichem Einschlag. Intensive Frucht-Nase, leicht überreif und alkoholisch wirkend, mit feinen Röst- und Tertiäraromen und einem Anflug von Oxidation zu Beginn. Üppig und würzig. Am Gaumen breit, mit einer schönen Struktur, obwohl eher gerbstofflastig. Ein frischer, ehrlicher Wein in idealer Trinkreife.
  • Gesamturteil: In diesem Preissegment sehr beachtlich: 17–/20
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Nebbiolo Trediberri 2020

  • Società agricola Trediberri, La Morra, DOC Langhe
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Nebbiolo
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 22.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Jugendliches, sehr helles Rot mit Violettreflexen. Ungestümer, kirschenduftiger, ungemein frischer Auftakt. Auch am Gaumen explosiv und sehr ausdrucksstark, erneut Kirschen à discrétion. Im Abgang derzeit noch stark adstringierend jedoch ohne jede Ruppigkeit. Dürfte bereits jetzt beispielsweise zu Tajarin al limone grosses Vergnügen bereiten. Hat aber eine schöne Entwicklung vor sich.
  • Gesamturteil: Ein leicht überdrehter Teenie, mit dem man sofort Freundschaft schliesst: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, transparentes Rot mit violetten Reflexen. Sehr frische, rotbeerige Nase mit viel Kirschenfrucht. Geht am Gaumen sofort in die Breite: dicht und mit sehr feinen, aber gut spürbaren Tanninen, die nichts mit der Ruppigkeit anderer Nebbiolos zu tun haben. Hat gleichzeitig Power und Eleganz! Die grösste Überraschung ist seine Zugänglichkeit: Kann bereits jetzt als Essensbegleiter genossen werden.
  • Gesamturteil: Aufregender Trinkspass für wenig Geld: 17+/20
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Réserve Cellier des Dauphins 2018

  • Cellier des Dauphins, Tulette, DOC Côtes du Rhône
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Grenache, Syrah
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 11.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Verheissungsvoll schimmerndes Purpur. Moderne, etwas kitschige Fruchtdüfte. Im Mund absolut massentauglich: leicht und easy, auf der Fruchtsüsse vinifiziert, etwas Pflaumenkompott, etwas Lakritze. Der Wein verabschiedet sich mit einem kurzen Gummibärchengruss. Zu diesem Preis hochanständig.
  • Gesamturteil: Let’s get the party started: 15/20
  • Kaletsch: Helles Purpur mit violettem Einschlag. Fruchtig-frische Nase, sehr einladend. Am Gaumen schlank, leicht und eher kurz, aber in sich absolut stimmig. Die leichte Fruchtsüsse kann zweifellos zu einem Glas mehr animieren. Ideal für ein ungezwungenes Trinkvergnügen ohne grosse Ansprüche.
  • Gesamturteil: Industriell, aber durchaus vergnüglich: 15,5/20
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Terra di Lavoro 2006

  • Azienda Agricola Biologica Galardi, Caserta, IGT Roccamonfina
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 80% Aglianico, 20% Piedirosso
  • Jahrgang: 2006
  • Preis: Ca. CHF 80.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Düsteres Rot. Im Duft bereits klare Tertiärnoten, erinnert an Bordeaux. Dieser Eindruck wiederholt sich am Gaumen: Bordeaux-Blend inklusive einer Andeutung von Peperoni-Noten. Pflaumenkompott mit Kräutern, druckvoll, gut strukturiert. Gegen Schluss zeigen sich noch einige Tannine, für mich dennoch perfekte Trinkreife. Erst im ellenlangen Abgang zeigt sich die süditalienische Herkunft. Jedenfalls, wenn man es weiss...
  • Gesamturteil: Mein bisher bester Aglianico: 18/20
  • Kaletsch: Dunkles, dichtes Purpur mit leicht bräunlichem Einschlag. Schöne, reife Bordeaux-Blend-Nase mit Kräutern, Grafit, Teer, Waldboden und schwarzen Früchten. Am Gaumen klassisch und komplex: beeindruckende Struktur und Länge, genügend Säure und am Schluss noch adstringierende Gerbstoffe. Ein absoluter Klassewein, der erst am Anfang seiner Trinkreife angelangt ist. Legt mit fünf Jahren Lagerung sicher noch zu. Die 97 Parker-Punkte sind gar nicht mal so übertrieben!
  • Gesamturteil: Gross, ganz gross! 18,5/20 (Potenzial 19)
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Viré Clessé 2004

  • Gilles & Catherine Vergé, Viré, AOC Viré Clessé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Sandro Bianchin
  • Freudiger: Blind degustiert. Aus rund hundertjährigen Stöcken, spontanvergoren, ohne Eingriffe und insbesondere ohne jeglichen Zusatz von Schwefel vinifiziert und ohne Filtration abgefüllt. Ein typisches Vin-naturel-Experiment, das grandios scheitert. Im Glas zeigen sich eine leichte Trübung sowie einige weisse Schlieren. Unappetitliche Nase, die an Grossmutters Kellerhurt mit Äpfeln vom Vorjahr erinnert. Auch am Gaumen eine kuriose Anmutung, schlonziger Apfelsaft zusammen mit Johannisbeeren und etwas Katzenpisse. Gleichzeitig ist der Wein erstaunlich breit und mit einer hübschen Säure ausgestattet. Mit Belüftung erinnert er aber mehr und mehr an Omas Hoover-Staubsauger (merci für diese Erinnerung, Zapfenzieher!), nach zwei Stunden dominiert nur noch der Eindruck von Gülle.
  • Gesamturteil: Ungerührt dem Abfluss beigeben: 10/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit minimaler Trübung. In der Nase frisch, aber in puncto Frucht und Aromen zurückhaltend (wirkt reduktiv). Allenfalls ist eine leichte Barrique-Note zu erahnen (wobei unklar ist, ob überhaupt Holz zum Einsatz kam!). Am Gaumen eine breite Aromatik und eine deutlich spürbare Säure, die dem Wein eine mittlere Länge verleiht. Angesichts der Vinifikationsart noch erstaunlich vif und durchaus typisch für einen gereiften Chardonnay aus dem Burgund. Die Vergés sind Naturwein-Macher der ersten Stunde und scheinen zu wissen, wies geht.
  • Gesamturteil: Für diese Machart und dieses Alter erstaunlich: 16,5/20
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Barolo Borgogno 2013

  • Giacomo Borgogno & Figli, DOCG Barolo
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Nebbiolo
  • Jahrgang: 2013
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Casa de Vino
  • Freudiger: Durchscheinendes Granatrot mit aufhellenden Rändern. Diskrete, etwas alkoholische Nase mit einem Hauch Aceton, öffnet sich aber zusehends. Am Gaumen schöne Struktur mit viel würzigem Extrakt, Noten von Tee und Waldboden. Sanfter Druck mit dunkler Frucht, auch Lakritz, später gesellt sich Trüffel dazu. Am Schluss machen massive aber herrlich rollende Gerbstoffe deutlich, dass der Wein ein grosses Alterungspotenzial aufweist. Ein Barolo mit erstaunlich wenig Ecken und Kanten, der mit jeder Minute grösser wird.
  • Gesamturteil: Vergleichsweise günstig, modern und klassisch zugleich: 18,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granat mit helleren Rändern. Schöne, rotbeerige Nase mit ersten Reifenoten, Tee- und Kräuteraromen. Am Gaumen zeigt die markante Säure, wo der Bartli den Most holt: viel Power, viele erstaunlich filigrane Gerbstoffe und eine tolle Länge. Aber auch überraschend viel Frucht und eine angenehme Würzigkeit. Die für klassische Baroli typische Gerbstoffkeule bleibt aus. Legt mit zunehmenden Alter sicher noch zu!
  • Gesamturteil: Und das soll nur der Basiswein sein? 18– (Potenzial 18,5/20)
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Epistem No. 3 2015

  • Atlan & Artisan, Murcia, DO Yecla,
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Monastrell, Garnacha Tintorera, Syrah
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 26.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Casa de Vino
  • Freudiger: Düster funkelndes Rubin. Mächtige, tiefgründige, opulente Nase. Am Gaumen extrem dicht gewoben mit einer massiven Extraktsüsse und sehr viel Stoff. Eindruck von angetrockneten Trauben, eher rotfruchtig, dazu Rosinen und Rumtopf. Gekonnter Holzeinsatz, derzeit noch sehr gut spürbar. Mittlerer Abgang. Ein Schönling, wenn auch für den einen oder anderen Freund klassischer Weine ein bisschen sehr modisch gekleidet. Aber insgesamt erstaunlich viel Wein für den sehr moderaten Preis.
  • Gesamturteil: Modern Times, sehr gekonnt gemacht: 17,5/20
  • Kaletsch: Tiefschwarzes Pupurrubin mit violettem Einschlag. Sehr aromatische, fruchtige Nase mit Zedernholz, Rumbeeren und Gewürzen, leicht medizinal und in einem angenehmen Sinne üppig und überreif wirkend. Am Gaumen setzt sich die Fruchtigkeit fort: extrahiert und dicht. Die Frucht- und Extraktsüsse wird momentan von den sehr präsenten Gerbstoffen aufgewogen. Ein «Amarone light», den man eigentlich mögen muss.
  • Gesamturteil: Mehrheitsfähig und recht preisgünstig: 17,5/20
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Damianitza Melnik Reserve 1987

  • Vinprom Damianitza
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Melnik
  • Jahrgang: 1987
  • Preis: Unter CHF 10.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von vino-thek.ch
  • Freudiger: Rostrote Farbe mit deutlichen Altersspuren und Wasserrändern. Dem Glas entströmen zunächst verhaltene Tertiäraromen mit Waldboden und Champignons, dahinter versteckt sich jedoch dunkle Frucht und eine völlig überraschende Spur von Minze. Am Gaumen hätte ich das ohne zu zögern in die Cabernet-Ecke getan. Dunkelfruchtig mit Pflaumen, dazu erdige Klänge. Ein 34-jähriger Bulgare, der an einen halt etwas hüftsteifen Bordeaux erinnert: Respekt!
  • Gesamturteil: Nur leicht geriatrisch anmutendes ET-Erlebnis: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Ziegelrot mit hellen Rändern. Einladende Nase mit Leder, Tabak und anderen Reifearomen. Am Gaumen nicht mehr viel Körper, aber doch noch genügend Gerbstoffe und Säure für ein überraschendes Erlebnis. Wunderbare Reifenoten, die an einen ehrenhaft gealterten, Cabernet-lastigen Bordeaux oder einen US-CabSav erinnern. Hier steckt definitiv ein grosser Winemaker dahinter!
  • Gesamturteil: Wers nicht probiert hat, glaubt es nicht: 16,5/20 (mit Altersbonus sogar 17)
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Bourgogne Alain Jeanniard 2011

  • Domain Alain Jeanniard, Morey-Saint-Denis, AOP Bourgogne
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Helles Granat mit stark aufhellenden Rändern. Verhaltene, vielleicht etwas müde Nase. Am Gaumen ein klassischer, in Würde gealterter Pinot. Die Frucht scheint vorbei zu sein, jedoch ist noch einiges an Struktur da, desgleichen eine präsente Säure. Eher kurzer Abgang. Diesem Wein wäre ich gerne vor vier, fünf Jahren begegnet.
  • Gesamturteil: Over the top, lässt aber Klasse erahnen: 15/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Karminrot. Reife, einladende Nase mit schönen Tertiäraromen und nur noch wenig Frucht. Am Gaumen intensiv und sehr klassisch: beeindruckende Struktur mit stützender Säure und feinen Gerbstoffen. Noch immer viel Power. Einziges Manko: etwas wenig übriggebliebene Fruchtaromen, was aber bei einem einfachen Bourgogne nach zehn Jahren nicht verwundern darf.
  • Gesamturteil: Diesen Winzer muss man auf dem Radar haben! 17–/20
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Pinot Gris de Neuchâtel 2019

  • Domaine Saint-Sébaste, Jean-Pierre Kuntzer, AOC Neuchâtel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Goldreflexen. An Hefe und Brioche – und damit an Champagner! – erinnerndes Bouquet. Am Gaumen Birne und Aprikose sowie weitere gelbe Früchte und weisse Blüten. Insgesamt sehr sortentypischer Pinot Gris, gekonnt vinifiziert, mundfüllend, leider etwas restsüss, aber zum Glück mit genügend Säure ausgestattet. Schöner Abgang.
  • Gesamturteil: Nicht meine Rebsorte, aber gekonnt gemacht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb mit grünlichem Einschlag. Sehr fruchtige Nase, frisch und an Eistäfeli erinnernd. Keinerlei Üppigkeit, wie sie andere Pinot Gris haben. Am Gaumen frisch und rund. Perfekt ausbalanciert: minimale Restsüsse, aber ein markantes Säuregerüst, das diese spielend abfängt. Beeindruckende Länge!
  • Gesamturteil: Ein fruchtiger Biowein, der Spass macht und überzeugt: 17–/20
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Bin 128 Coonawarra Shiraz 2016

  • Penfolds Winery, Magill Estate, Magill SA
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Shiraz
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 43.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Fast schwarzes Rubin. Typische Eukalyptus-Düfte mit tonnenweise Cassis und anderen schwarzen Früchten. Im Gaumen Australien pur. Sehr süsser, einlullender Auftritt, mit etwas Bazooka-Joe-Feeling, Schokolade auch. Breitschultrig mit viel samtener Substanz, lässt einen träumen – um sich dann unvermittelt zu verschliessen. Jetzt treten die sehr feinen Gerbstoffe auf. Langer, sehr stolzer Abgang. Potenzial bis zum Abwinken: In zehn Jahren mal probieren?
  • Gesamturteil: Ja, gerne 2031 wieder ins Glas, bitte: 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrubin. Duftige Nase nach Zedernholz, Schokolade, schwarzbeerigen Früchten, Lakritz und etwas Eukalyptus. Am Gaumen eine üppige Fruchtsüsse, aber auch deutlich spürbare, filigrane Gerbstoffe. Extrahiert, aber gleichzeitig harmonisch und klassisch – endet auf einer bitterherben Note, die zeigt, dass die Trinkreife noch weit entfernt ist. Die Devise heisst: mindestens fünf Jahre warten!
  • Gesamturteil: Ein Vin de Garde: 17,5/20 (Potenzial: 18,5)
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Château Phélan-Segur 2002

  • AOC Saint-Estèphe, Cru Bourgeois exceptionnel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 61% Cabernet Sauvignon, 39% Merlot
  • Jahrgang: 2002
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Dunkles Purpur ohne jede Altersnote. Schon der Duft ist eine Einladung, nach Hause zu kommen. Viel Eukalyptus und Cassis sowohl in der Nase wie auch am Gaumen. Mittlerer Körper mit erstaunlich vifer Frucht. Das eher schwierige Jahr zeigt sich hier sehr zugänglich mit absolut klassischer Bordeaux-Aromatik. Sicher am Anfang der Trinkreife, aber die geschmeidigen Gerbstoffe weisen auf einige weitere Jahre Reifepotenzial hin.
  • Gesamturteil: Bordeaux ist Bordeaux ist Bordeaux ist Bordeaux: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit aufhellenden Rändern. Reife Bordeaux-Blend-Nase mit Zedernholz, schwarzer Frucht, Tabak und etwas Leder. Am Gaumen schön ausbalanciert: feine Tannine, die im Abgang aufzeigen, dass der Wein aus einem Gerbstoffjahr stammt, dazu frische Säure. Dunkle Früchte mit Kräutern, etwas Vanille und Schokolade. Die perfekte Genussreife ist erreicht und dürfte noch einige Jahre anhalten.
  • Gesamturteil: Eleganz und Klassik: 18–/20
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Rockford Local Growers Semillon 2017

  • Rockford Wines, Barossa Valley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Semillon
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 23.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Helles, sehr klares Zitronengelb mit zarten Grünreflexen. Klassische Semillon-Honignoten mit etwas Erde und viel Holz. Am Gaumen überraschend trocken. Recht breiter Auftritt mit schöner, strahlender Säure und gelben Früchten.
  • Gesamturteil: Nobel wirkender Essensbegleiter: 17/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes und glänzendes Gelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Sehr frische, fruchtige Nase mit Zitrus- und Honignoten und leichtem Eichentoasting. Am Gaumen eine sehr breite Aromatik: Frucht, Honig, Mineralität und eine klare, frische Säure als Rückgrat. Legt mit Alterung sicher noch etwas zu.
  • Gesamturteil: Rockford kann nicht nur Shiraz: 17+/20
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Ilatraia 2009

  • IGT Maremma Toscana , Brancaia, Radda in Chianti
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 40% Petit Verdot, 40% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Glanzvolles, sehr dunkles Rot. Noble, tiefwürzige, ganz leicht alkoholische Nase. Uuuuund dann: Toskana und Bordeaux gleichzeitig. Tolle Frucht, Wahnsinnssubstanz. Sehr dicht, auch dickflüssig, etwas Rumtopf, extrem viel Grip. Stahlhammer im Samtkleid. Im Abgang wirkt der Wein voll ausgereift, die restlichen Tannine sind bereits eingebunden. Aber dieser Peak wird Jahre anhalten, wenn nicht Jahrzehnte.
  • Gesamturteil: Codewort Maremma: Toskana meets Bordeaux: 18/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Sehr duftige, einladende Nase im Supertoskaner-Stil: üppige, rosinige Frucht, Kräuter und schöne Reifearomen. Am Gaumen setzt sich die intensive Aromatik fort, viel Power und eine unglaubliche Länge. Endet auf Gerbstoffen, die aufzeigen, dass der Peak noch nicht erreicht ist. Dieser Wein legt definitiv noch zu!
  • Gesamturteil: Genusswein zum Schwelgen: 18,5/20
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Jubilé 2016

  • Rebbau Spiez Genossenschaft, Spiezer Blauburgunder Schaumwein Brut, Thunersee AOC,
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 42.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Helles Kupfer, feines Mousse. Klassische Brioche-Hefe-Noten. Im Hintergrund lauern ein paar entschlossen dreinblickende Walderdbeeren. Recht strenger Auftritt mit sehr, sehr viel Säure. Knochentrocken, herb, leider etwas gar wenig Fleisch am Knochen. Aber eine herrliche Perlage und ein langer Abgang stimmen einen versöhnlich.
  • Gesamturteil: Könnte das mit einigen Jahren Lagerung noch zulegen? 14/20
  • Kaletsch: Glänzendes Dunkelgelb mit orangem Einschlag. Dezente Nase mit frischer Frucht. Am Gaumen lebhaft moussierend und ziemlich herb: markante Säure und deutlich bemerkbare Tannine. Endet auf einer herben Note, die das Lagerpotenzial aufzeigt.
  • Gesamturteil: Wers gerne spritzig und herb mag: 14,5/20
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Chianti Classico Riserva Capanelle 2009

  • Capannelle, Gaiole in Chianti, DOCG Chianti Classico
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Sangiovese
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 39.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Casa del Vino
  • Freudiger: Sehr sattes Rot. Klassische Sangiovese-Nase mit dunklen Kirschen, Pflaume, Lakritz und Leder. Vollmundige Aromatik, massive Struktur; sehr gut eingebundenes Holz. Erneut sehr dunkle, voll ausgereifte Kirsche. Gutes, rundes, warmes Mundgefühl mit schön stützender Sangiovese-Säure. Befindet sich am Anfang der Trinkreife, könnte aber noch zulegen.
  • Gesamturteil: Für LiebhaberInnen der klassischen Toskana: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Karminrot mit ziegelrot-bräunlichen Reflexen. Sehr einladende, reife Nase mit Frucht, Röstnoten, Leder, Tabak und weiteren Tertiäraromen. Am Gaumen sehr dicht, mit einer für diese Traubensorte typischen, markanten Säure und filigranen Gerbstoffen, sehr klassisch. Langer Abgang, auf einer leicht herben Note endend. Kann gut noch einige Jahre gelagert werden.
  • Gesamturteil: Ein Spitzen-Chianti, der seinen Preis wert ist: 17,5/20
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